Dürers :
Nachfolger
Thüringen.
Obersachsen.
177
16. Jahrhunderts entstanden; die Köpfe sind vortrefflich, energisch
und würdig aufgefasst, die Farben frisch und saftig. Ein Altar-
werk hinter der Kanzel der Kirche in N eusitz (Kreis Kahla)
zeigt am Sockel Christus und die zwölf Apostel, auf den Aussen-
seiten der Flügel links die Verkündigung, rechts die Geburt Christi,
aussen links Gottvater, rechts drei musizierende Engel. Das Werk
von 1515 stammt aus der Saalfelder Schule. Aus derselben Werkstatt
um 1500 stammt das Altarwerk der Kirche in Schweinitz (Kreis
Kahla), welches Gemälde an den Innenseiten der Flügel, an den
oberen Ecken die Brustbilder von Isaak und David, an den Aussen-
seiten der Flügel links die Verkündigung, rechts die Geburt Christi
hat. Die Gemälde weisen auf Wohlgemuthischen Einfluss; die
Komposition ist noch ganz mittelalterlich. Die Malereien an der
flachen Decke der Bonifaziuskirche in Langensalza von 1519
füllen durch Leisten getrennte Felder; die Konturen sind von
Meisterhand schwarz vorgemalt und dann von Gehilfen in Farben
ausgeführt. Es sind 70 Felder, welche Wappen, Ornamente und
Heiligeniiguren und in der Mitte das Lamm Gottes, umgeben von
den Evangelistenzeichen, enthalten. Der Stil der Zeichnung weist
auf die Grünewaldsche Schule. Im Herrenhause des sogenannten
Oberhofs in Frankleben (Kreis Merseburg) befinden sich eine
Reihe von Gemälden, aus einer Kirche stammend und jetzt in die
Thüren eines Vorilurs eingelassen. Es erscheinen auf Goldgrund
die vier Erzengel, auf den Rückseiten ein Papst und der heilige
Hieronymus. Zwei Bilder an der Wand desselben Raumes ent-
halten die Gestalten des heiligen Augustin und eines anderen Heiligen
und sind mit 1516 bezeichnet. Unter den im Chor aufgehängten
Bildern im Dom zu Merseburg sind Reste eines Flügelaltars, die
Messe des heiligen Gregor in fünf Teilen und die Predella; die Bilder
sind mit 1516 bezeichnet und haben Goldgrund mit eingepressten
Mustern. Zwei Altarflügel im Dom zu Naumburg enthalten vier
überlebensgrosse einzelne Heilige, nebst zwei Stiftern auf Gold-
grund; die weiblichen Köpfe sind anmutig, die männlichen von
würdigem Ausdruck. Zwei Altarflügel ebendort im Westchor geben
Christus und Maria stehend, auf den Rückseiten die Verkündigung,
und sind mit 1520 bezeichnet. Ein Altarbild ebendort zeigt Pauli
Bekehrung, zwei Engel mit dem Veronikatueh, vier Kirchenlehrer,
Petrus, Paulus und Heilige; dasselbe befindet sich im Westchor
und ist nach 1510 entstanden. Von Anzberger enthält die Galerie
in Gotha das herrliche Bildnis der Maria Sulczer (Nr. 326) aus dem
Jahre 1542.
Königreich Sachsen. Die Sammlung in Lützschena bei Leipzig
enthält unter Nr. lll drei weibliche Figuren von Hans Baldung.
Vermutlich ist Jörg Brett der Maler des Ursula-Altars in der
Ebe, Cicerone. III. 12