Nachfolger Dürers:
Österreich-Ungarn.
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Das Gemälde ist wahrscheinlich 1514 entstanden. Die Gemälde-
sammlung desselben Stifts enthält vier Szenen aus der Kloster-
stiftung durch den heiligen Leopold, bezeichnet R. E. 1501, aus
der österreichischen Schule stammend. Der-selben Herkunft sind
daselbst vier Bilder aus dem Leben Johannes des Täufers vom
Anfang des 16. Jahrhunderts, kräftiger als die vorigen in Charakter
und Farbe. Von dem Meister R. F. ist ebendort das lebens-
grosse Bildnis des heiligen Leopold von 1507 auf Goldgrund
Vorhanden.
Tirol. Von Altdorfer enthält das Ferdinandeum in Innsbruck
(Nr. 122) das Bildnis des Domherrn Gregorius Angerer zu Brixen
von 1519. Ein Schnitzaltai- in der Pfarrkirche zu Hallstatt im
Salzburgischen enthält auf den äusseren Flügeln innen vier Szenen
aus dem Leben Mariä, von Leonharrl Astl nach Dürerschen
Motiven gemalt, während die schwächeren Gemälde der Aussen-
seiten vier Szenen aus dem Leben Christi darstellen, und die Rück-
Seite ein Jüngstes Gericht zeigt.
Kärnten. In der Kirche zu Ober-Villach hat Jan Scoreel
11m 1520 einen Altar gemalt: die heilige Jungfrau mit dem Kinde,
umgeben von der heiligen Sippe. Die Figuren sind ohne Nimben
und die Gesichter zweifellos Porträts. Der Hintergrund des in
Tempera gemalten Bildes stellt ein Dorf vor. Die Flügelbilder,
die Heiligen Christoph und Apollonia, sind von anderer Hand. An
der Südseite der Kirche von Faak zeigt sich ein Christophbild
von kolossalen Abmessungen. Im Wasser erscheint ein See-
ungeheuer, auf dem eine weissgekleidete Nonne sitzt. Die Stifts-
kirche in Milstatt besitzt ein Freskobild an der linken Langseite
der Kirche, das Jüngste Gericht darstellend; die obere Hälfte
zeigt Christus auf dem Regenbogen, an den Ohren Lilie und
Schwert, umgeben von Maria, Johannes, den Aposteln und Engeln;
die untere Hälfte zeigt auf einer Seite Petrus und den Zug der
Seligen, auf der anderen Seite den offenen Höllenrachen und die
Verdammten, die Ausführung ist künstlerisch bedeutend und sehr
sorgfältig.
Ungarn. Ein Triptychon im nördlichen Seitenschiff des Doms
zu Agram zeigt drei Szenen der Passion auf Goldgrund, etwa
vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Ein Schnitzaltar in St. Agid
zu Bartfeld (Oberungarn), von 1505, hat auf den Flügeln die
Verkündigung, den Tod Mariä. und legendarische Szenen. Ein
zweiter Schnitzaltar ebenda zeigt auf den Flügeln innen die Apostel,
aussen die Legende der Kreuzerfindung. Die Pfarrkirche St. Jakob
in Leutsehau (Oberungarn) hat auf einem Votivaltar des süd-
lichen Seitenschiifs acht kleine Darstellungen aus der Passion, be-
zeichnet T. H. 1520. Die richtige Zeichnung, die Meisterschaft in