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Blütezeit.
sind schneebedeckt. Von Altdorfer enthält die Kaiserliche Galerie
in Wien unter Nr. 1426 eine symbolische Darstellung des dritten
und vierten Kapitels der Apostelgeschichte: im Vordergrunde links
der Gekreuzigte, oben Gottvater in der Glorie, im Mittelgrunde
die eherne Schlange, rechts eine Gruppe von Männern, in deren
Mitte die Apostel Petrus und Johannes stehen u. s. w., im Hinter-
gründe die Stadt Jerusalem im Schein der Abendsonne. Nr. 1428
von Altdorfer stellt die Eitelkeit in der Gestalt einer jungen nackten
Frau vor, die sich in einem Spiegel betrachtet; zu ihrer Linken
steht der Tod, zu ihrer Rechten das Laster in Gestalt eines alten
nackten Weibes. Auf dem Boden kniet ein kleiner Amor. Von
Hans Muelich befinden sich die Bildnisse eines beleibten älteren
Mannes von 1540, dann des Herzogs Albrecht IV. und seiner
Gemahlin Anna, von 1556 in der Kaiserlichen Galerie in Wien
(Nr. 1624-1626), das Bildnis eines bartlosen Mannes von 1543 in
der Galerie Liechtenstein ebendort. Dem Jahre 1529 gehört
das Doppelbildnis an. welches Hans Burgk-mair von sich und seiner
Ifrau malte (Wien, Kaiserliche Galerie Nr. 1467); der Grund ist
dunkel, der Fleischton kühl. Ein Altar mit drei Flügelpaaren,
ebenda Nr. 1468, wird vermutungsweise Burgkmair zugeschrieben.
Das grosse Mittelbild stellt die Kreuzigung vor und ist von zwölf
kleinen Bildchen umgeben, die sich in derselben Grösse und Gestalt
auf den zwölf bemalten Flächen der Flügel zu je zwölf fortsetzen,
so dass die Zahl der sämtlichen kleinen Darstellungen 156 beträgt;
dieselben zeigen Szenen aus dem Leben des Heilands. Die
Bildnisse eines Ehepaares in der Kaiserlichen Galerie in Wien
(Nr. 1509 u. 1510) von 1525 gehören noch der Gehilfenzeit des Meisters
an, ebenso ein Bildnis von 1530 in der Galerie Harrach in Wien
(Nr. 328). Aus der besten Zeit Ambergers, von 1543, stammt das
Bildnis des Christoph Baumgärtner in der KaiserlichenGalerie inWVien
(Nr. 1439). Ebendort befinden sich sieben von Amberger gemalte
männliche Bildnisse (Nr. 1431-1438), darunter das Bildnis eines
stattlichen Mannes mit rötlichblondem Bart (Nr. 1435), welches in
der Feinheit seiner Durchführung über das sonst von Amberger
Geleistete hinauszugehen scheint. Eine heilige Familie von 1490
in der Kaiserlichen Galerie (Nr. 1672) kann möglicherweise aus
der Frühzeit Schaffners herrühren, obgleich das Bild erheblich von
den späteren beglaubigten Arbeiten des Meisters abweicht.
Die Kirche zu St. Michael zeigt ein Wandbild, das Jüngste
Gericht darstellend, unten das Kruzifix mit Stiftern; dasselbe ist sehr
beschädigt. In der Schatzkammer des Stifts Klosterneuburg
befindet sich ein Gemälde aus dem Kreuzgang, jetzt auf Leinwand
gezogen: der Stammbaum der Babenberger auf drei grossen Tafeln,
wovon die mittlere die Männer, die seitlichen die Frauen enthalten.