Volltext: Malerei (Bd. 3)

Dürers : 
Nachfolger 
Schweiz, 
Württemberg. 
169 
in rotem Unterkleid, blauem Mantel und weissem Kopftuch sitzt 
rechts auf einem Mauerstück, das Kind auf dem Schose haltend. 
Vor dem Kinde kniet der älteste König; im Hintergrunds sieht 
man die Ruine eines Prachtgebäudes. Die Lichtwirkung in der 
Atmosphäre ist stark poetisch und Grünewald abgelernt.  Ein 
grosses Altarwerk in der Galerie zu Sigmaringen (Nr. 81-86) 
stammt wohl aus der Jugendzeit Schaffners; auf den vier Flügeln 
ist die Kreuzschleppung, Verkündigung, Geburt Christi, Anbetung 
der Könige und Beschneidung dargestellt. Die Kreuzschleppung 
ist am derbsten gemalt.  Zur Schule von Ulm gehört auch der 
Sogenannte Meister von Sigmaringen. Obwohl im 16. Jahrhundert 
schaffend, schliesst er sich an die ältere Richtung des Zeitblom an; 
Seine lllännergestalten sind von rauher Derbheit, der weibliche 
Typus bleibt noch hinter dem Zeitbloms zurück. Seine hervor- 
ragendsten Werke sind die Bruchstücke der Altarliügel in der 
Galerie zu Sigmaringen (Nr. 158-164) mit sieben Darstellungen 
aus dem Leben Maria: Begegnung Joachims und Annas, 
Vermählung Maria, Geburt Christi, Beschneidung, Anbetung 
der Könige, Darstellung Christi im Tempel, Tod Maria.  
Neckarkreis. Im Museum zu Stuttgart befindet sich eine 
Mathxias GJrünewaZd zugeschriebene Krönung Mariens (Nr. 469). 
Ebenda, unter Nr. 494, das Bildnis einer Dame von Amberger. 
Von demselben enthält die Altertümersammlung in Stuttgart eine 
Wiederholung der Afra Rehm mit männlichen Gegenstück dazu, 
von 1533.  Bei drei Tafeln Schafners im Stuttgarter Altertums- 
museum: Christi Geburt, Vorhölle und Auferstehung, von 1516 
und 1517, scheint die Gesellenarbeit vorzuwiegen. Dieselbe Samm- 
lung enthält von Schaffner die sehr tüchtige Votivtafel der Familie 
von Anwyl mit den sechs knieenden Stiftern. Im Museum zu 
Stuttgart befinden sich drei Werke Schaffners: Nr. 497 der heilige 
Rochus von Montpellier; Nr. 554 der heilige Nikolaus von Bari 
und Nr. 558 die Einkleidung von zwei Klosterfrauen, letzteres 
wohl nur ein Schulbild.  In einer Kapelle der evangelischen 
Stadtkirche zu Schwaigern sieht man einen ganz gemalten Flügel- 
altar von 1510, bezeichnet J. M R. Im Mittelbild das Martyrium 
der heiligen Barbara, auf den Flügeln innen die Trennung der 
Apostel, aussen Pauli Bekehrung, der Auferstandene erscheint 
Magdalena, Pauli Flucht im Korb und die Himmelfahrt llflagdalenas; 
auf der Predella Engel mit den Leidenswerkzeugen. Die Malereien 
Sind von grosser Feinheit. Der Hochaltar in der Kirche St. Veit 
zu Mühlhausen a. N. von 1510 enthält Szenen aus dem lieben des 
heiligen Vitus, auf der Predella Christus und die zwölf Apostel. 
An der Südwand der St. Kilianskirche in Heilbronn sieht man ein 
Wandbild, die Kreuzabnahme. von 1520 und 1713 wiederhergestellt.
	        
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