158
5111182611.
eines grossen Flügelaltars in der Galerie zu D onaueschin gen an
(Nr. 22 und 23), mit der Verkündigung und Heiligen. Auf dem
Altar der oberen Mauritiuskapelle des Münsters zu Konstanz be-
findet sich eine Kreuzigung, zu Seiten die Heiligen Konrad und
Pelagius und der Stifter von 1524. Die Aussenflügel zeigen links
die heilige Anna selbdritt, Maria mit dem Kinde, im Hintergrunde
rechts die heilige Sippe. Den Hintergrund füllt Renaissance-
architektur; die Predella hat eine Beweinung Christi. Das Bild
wird der Ulmer Schule zugerechnet und ist vielleicht von Schaffner.
In Schloss Kirchberg im Amt Überlingen befinden sich zwei
Tafelbilder, welche Schaffner zugeschrieben werden; sie behandeln
in vier Abteilungen die Versuchungen des heiligen Antonius; die
Frauenköpfe namentlich sind von grosser Schönheit, die land-
schaftlichen Hintergründe sind noch etwas flach. Die Tafeln sind
mit 1507 bezeichnet.
Schweiz. Eine kleine Darstellung des Gekreuzigten von
Mathias Grünewald iindet sich in der Kunstsammlung in Basel
(Nr. 32). Eindringlicher spricht an gleicher Stelle der Geist des
Meisters aus der Bleistiftzeichnung einer Kreuzigung (Handzeich-
nungen U. 4, Bl. 32); das zerzauste Haar und die krampfhafte
Haltung von Händen und Füssen sind hier zum Ausdruck gekommen.
Eine kleine Auferstehung Christi in der Kunstsammlung zu Basel
(Nr. 33) ist ein feines Beleuchtungsstückchen, aber miniaturartig
gemalt; dasselbe ist nicht für Grunewald in Anspruch zu nehmen.
Eine Kreuzigung von Hans Baldung in der Kunstsammlung zu
Basel (Nr. 34) zeigt die ersten zweifellosen Spuren der Berührung
des Meisters mit Grunewald: die Maria gehört in dessen Gestalten-
kreis. Die Geburt Christi von Baldung (ebenda Nr. 35) hat Gold-
hintergrund; auf der Rückseite erscheinen die Kirchenvater Hiero-
nymus, Ambrosius und Augustin in ganzer Figur. Letztere Figuren
gehören einer anderen, geringeren Hand an. Das dramatische
Pathos Baldungs kommt in seinen Todesdarstellungen zur vollen
Geltung; dieser Stoff entsprach der Neigung der Zeit, in der ver-
heerende Seuchen nicht selten waren. Ein gemalter Totentanz
entstand schon im Kloster Klingenthal zu Basel in der ersten
Hälfte des 14. Jahrhunderts. Um die 1Vende des 15. Jahr-
hunderts wurde derselbe Gegenstand als Tafelbild und besonders
im Holzschnitt behandelt. In diesen Ideenkreis gehören die beiden
Bilder Baldungs von 1517 in der Kunstsammlung in Basel (Nr. 36
und 37), welche den Tod als Würger von Schönheit und Jugend
vorführen. Hier und dort wird ein Weib vom Tode angefallen.
Württemberg. Schwarzwaldkreis. Etwa um 1510-1515
hat Altdorfer eine Anbetung der Könige in der Sammlung von
Si gmarin g en geschahen eines seiner feinsten Bilder. Maria