Nachfolger Dürers:
Oberbayern,
Baden.
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nis des Grafen Wolfgang von Ötting in der Münchener Pina-
kothek (Nr. 218) ist dagegen eine ganz geringe Leistung Schafner-EL
Schwaben. Die Wochenstube der heiligen Anna. in der
Galerie zu Augsburg (Nr. 2) gehört zu den undatierten Bildern
aus der Spittzeit Altdorfers. Die Wochenstube ist in die Vorhalle
einer Kirche verlegt, bei der sich gotische Formen mit einer
Renaissancekuppel vorfinden. In den Hauptfiguren zeigt sich derbe
Charakteristik und naive Auffassung, dazu tritt ein magisches Hell-
dunkel und verleiht dem Bilde einen besonderen Zauber. Ein
hervorragendes Werk, welches Altdorfer nahe steht, ist der grosse
Altar in der Augsburger Galerie (Nr. 47-51) vom Jahre 1517.
Bei geschlossenen Flügeln ist die Verkündigung sichtbar; geöifnet
zeigen das Mittelbild und die Flügel Christus am Kreuz zwischen
Schächern, unter den Kreuzen zahlreiche Zuschauer; die Land-
schaft fehlt gänzlich. Schon dies entspricht der Art Altdorfers
nicht und noch weniger die langen und hageren Gestalten des
beiwohnenden Volks. Die Verkündigung auf der Aussenseite der
Flügel ist grau in grau gemalt, nur das Fleisch und die Haare
erhielten Naturfarbe. Die Gemälde Schafners in der Augs-
burger Galerie (Nr. 66-69) gehören zu dem für Kloster Wetten-
hausen um 1515 entstandenen Altarwerke und geben in derber
Auffassung das Abendmahl des Herrn, Christus vor Pilatus, die
Verleugnung Petri, die Verspottung Christi und die Fusswaschung
wieder.
Grossherzogtum Baden. Vier Altarflügel in derKunsthalle zu
Karlsruhe (Nr. 70-73) werden Hans Burgkmair zugeschrieben,
aber nicht mit Sicherheit; sie stellen die Beweinung Christi, die
Gruppe von sieben Nothelfern, die Heiligen Eustachius und Seba-
stian und die Heiligen Nikolaus und Bartholomäus vor. Es sind
stehende Figuren mit einer Gebirgslandschaft im Hintergründe.
Drei von vier Flügeln eines Altars in der Galerie zu Donau-
eschingen (Nr. 69-71) werden ebenfalls für Burgkmair in An-
spruch genommen. Auf den Innenseiten erscheint die Darstellung
Aller Heiligen, auf den Aussenseiten Szenen einer Passion. Bei
den drei Tafeln Schafners im Stuttgarter Altertumsmuseum
von 1516 und 1519, Christi Geburt, Vorhölle und Auferstehung,
wird Wohl mehr Gesellenarbeit vorliegen. Dem Jahre 1518 ge-
hören die beiden breitgemalten, charaktervollen Halbiiguren des
heiligen Petrus und des heiligen Paulus in der Kunsthalle zu
Karlsruhe an (Nr. 78 und 79). Vom sogenannten Meister von
Sigmaringcvz (vergl. Württemberg, Schwarzwaldkreis) enthält die
Kunsthalle in Karlsruhe eine Kreuzigung Christi; den Tod Mariä.
und die Anbetung der heiligen drei Könige (Nr. 55-57). Einer
frühen Entwickelungsstufe desselben Meisters gehören die Reste