Nachfolger Dürers:
Oberbayern.
165
von Aschafenburg dürfen wohl die vier Flügelbilder zu dem von
Grünewald gemalten Mittelbilde (Mauritius und Erasmus) in der
Münchener Pinakothek (Nr. 282-285) mit dem heiligen Lazarus
und Chrysostomus, der heiligen Magdalena und der heiligen Martha.
zugeschrieben werden. Von Hains Baldung befinden sich in der
Münchener Pinakothek die Bildnisse der Markgrafen Christoph
und Philipp Christoph von Baden (Nr. 287 und 286) in markiger,
etwas harter malerischer Ausführung. Eine köstliche Landschaft
von Altdorfer ist das Bildchen in der Münchener Pinakothek
(Nr. 288), auf welchem der heilige Georg in goldener Rüstung,
am Ausgang eines Buchenwaldes mit dem Drachen kämpfend, dar-
gestellt wird. Der Wald ist von einschmeichelndem Zauber; der
Baumschlag von freier korrekter Behandlung. Ein reines Land-
Schaftsbildchen ohne Staffage in der Münchener Pinakothek (Nr. 293)
ist etwa um 1510 entstanden. Eine Verherrlichung Mariens in der
Münchener Pinakothek (Nr. 291) bringt wieder Beleuchtungs-
elfekte; so in der dichtgedrängten Glorie der Engel, die in dem
goldenen Licht,_ in der Tiefe des Raums ganz verschwinden. Auf
der Rückseite des Bildes ist Magdalena am leeren Grabe und ihre
Begegnung mit Christus dargestellt. Die badende Susanne. von
1526 in der Münchener Pinakothek (Nr. 289) fesselt trotz mancher
Bunthciten und Härten doch wegen der sauber durchgeführten
Architektur. Dem Jahre 1529 gehört Altdorfers Schlacht zwischen
Alexander und Darius an (München, Pinakothek Nr. 290), die im
Auftrage Herzog Wilhelms IV. entstanden ist. Es ist eine Schlacht
aus des Künstlers Zeit; die Hauptwirkung liegt in der Landschaft;
die machtvoll auflodernde Sonne und die erlöschende Mondsichel
geben dem Ganzen einen grossen symbolischen Zug. Ein dem
Altdorfer nahestehendes Werk, der Universitätsaltar in der Münchener
Pinakothek (Nr. 291) hat auf dem llIittelbilde, in einer Landschaft
mit einem Schloss inmitten eines Teiche, die Gestalten des heiligen
Bischofs Narcissus und des Evangelisten Matthäus; auf den Innenseiten
der Flügel ist links Maria mit dem Kinde, rechts Johannes Evangelist,
lauf den Aussenseiten, grau in grau bis auf die Fleischteile aus-
geführt, der heilige Christoph und die heilige Margarete. dar-
gestellt. An Altdorfer erinnern die Pflanzen des Vordergrundes
und die schillernden Farben der Gewänder, aber die Gestaltenbildung
ist eine andere. Noch näher zu Altdorfer führt die kleine Be-
Weinung Christi in der Münchener Pinakothek (Nr. 292). Auch
hier findet sich der üppige Pflanzenwnchs im Vordergrunde
und reicher landschaftlicher Hintergrund, aber die Charakteristik
ist derber, der Ausdruck der Empfindung ungezügelter als bei
Altdorfer. Von Michael Ostcndorfer ist das Bildnis des Herzogs
Albrecht V. von 1543 in der Galerie zu Schleissheim (Nr. 109).