Nachfolger Dürers:
und
Württemberg
Schwaben.
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Walds Einflusse entstanden ist das Jüngste Gericht im Germa-
nischen Museum zu Nürnberg (Nr. 253). In der Mitte sitzt Christus
auf dem Regenbogen, zu Seiten knieen Maria und Johannes, links
halten Engel das Kreuz, unten werden die Seligen von Petrus
empfangen, die Verdammten aber zur Hölle getrieben. In der-
selben Sammlung wird das Bildnis eines Mannes in rotem, pelz-
verbrämtem Oberkleide von 1503 (Nr. 252) dem Matlz-ias Grünewald
zugeschrieben. Eine heilige Familie im Germanischen Museum
111 Nürnberg (Nr. 196) ist eine Werkstattwiederholung des von
Baldung gemalten Bildes in der Akademie der Künste zu Wien.
Auf voller Höhe erscheint Baldung in zwei Allegorien im Germa-
nischen Museum (Nr. 194 und 195). Es sind nackte Frauengestalten,
Von denen die eine wohl die Weisheit, die andere die Musik dar-
stellt; Waldesdunkel bildet bei beiden den Hintergrund. Die
Erschaifung der Eva (ebenda Nr. 193) zeigt stark italienischen
Einfluss und kann nicht mit Sicherheit Hans Baldung zugeschrieben
werden. Bedeutend sind drei kleine Tafeln von Altdorfer im
Germanischen Museum (Nr. 246-248), von welchen zwei das
Gericht und das Martyrium des heiligen Quirinus, eines die Bergung
der Leiche des Heiligen darstellt. Besonders ist die dritte Tafel
V0n eigenartig mächtiger Wirkung: die Feuerscheibe der Sonne,
schon dem Horizont nah, spiegelt sich in dem Fluss; der Leich-
nam des Heiligen wird von Andächtigen aus den Fluten empor-
gehoben. Eine kleine Kreuzigung von Altdorfer, aus dem Jahre
1526, befindet sich im Germanischen Museum (Nr. 245). Un-
abhängiger vom Einiiusse Altdorfers erscheint Melchior Feselen
in zwei Darstellungen der Anbetung der Könige im Germanischen
Museum (Nr. 249 und 250), die von 1522 ist besonders derb und
Zeigt stämmige hölzerne Figuren; in dem jüngeren Werke von
1531 sind die Verhältnisse schlanker. Ein Bildnis des Mark-
grafen Philibert von Baden von 1549, vom älteren Hans Schöpfer
und ein Bildnis des Hans Kasper von Pienzenau von 1558, vom
jüngeren Hans Schöpfer gemalt, befindet sich im Germanischen
Museum (Nr. 275 und 276). Ein heiliger Hieronymus (ebenda
Nr. 251) mit dem Löwen, in weiter Landschaft, rührt von Hans
Muelich her. Hans Burgkmairs Heiligenpaare, Sebastian und
ein Kaiser, Christophorus und Vitus, im Germanischen Museum
(Nr. 168 und 169) gehören dem Jahre 1505 an und erscheinen
als kräftige, edle Gestalten. Von 1509 und 1510 stammen zwei
Madonnenbilder im Germanischen Museum (Nr. 170 und 171), die
als Meisterwerke gelten dürfen. Auf dem ersteren sitzt Maria in
einem Garten auf einer Steinbank; auf dem zweiten, kleineren
Bilde sitzt Maria vor einem Baumstamm und reicht dem Kinde
eine Traube. Hier steht der Künstler ganz auf dem Boden freier
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