Buchmalerei.
geschrieben, zeigt in der Initialornamentik byzantinischen Einfluss.
Eine Handschrift der Kapitelbibliothek in Köln (Nr. CCXVII),
aus dem etwa 1030 gestifteten Benediktinerkloster zu Limburg a. d.H.
stammend, zeigt den thronenden Christus, die Evangelisten und
biblische Darstellungen im karolingischen Stile. Die Rand-
einfassungen enthalten antikisierende Muster. Ein Evangeliar eben-
dort (Nr. XII), von Purchard und Chuonrad geschrieben, erinnert
an das vorige. Ein Evangeliar ebendort (Nr. XIV), aus der Früh-
zeit des 10. Jahrhunderts, hat Bilder der Evangelisten u. a. in
leicht kolorierter Federzeichnung. Die Ornamentik ist noch stark
irisch. Ein Evangeliar in der Stadtbibliothek zu Bremen ist in
Echternach vor 1046 für Heinrich III. geschrieben, und ist vom
Egbertevangeliar in Trier und dem Echternacher Evangeliar
Ottos III. abhängig. In den Initialenverzierungen kommen Band-
verschlingungen nebst Rankenwerk vor. Der Codex Egberti in der
Stadtbibliothek zu Trier, 980 von zwei Mönchen der Abtei
Reichenau, Kerald und Heribert, geschrieben, enthält eine grosse
Zahl biblischer Darstellungen. Der Stil ist derselbe wie im
Echternacher Evangeliar. In den Gestalten zeigen sich Anfänge
geistigen Ausdrucks, der ornamentale Schmuck tritt zurück, die
Titeleinfsssung zeigt verschlungene Drachenleiber, und in den
Initialen verbinden sich Bandmotive mit reichem Ranken- und
Blumenwerk. Ein für Otto III. geschriebenes Evangeliar befindet
sich im Domschatz zu Aachen und ist von einem Mönch Lothar
gewidmet oder geschrieben; er erscheint mit dem Buche. Es
folgt eine Art Apotheose des Kaisers; derselbe thront in einer
Mandorla, die Hand Gottes setzt ihm eine Krone aufs Haupt, die
Evangelistensymbole umgeben ihn. Zu jeder Seite steht eine ge-
krönte Männergestalt, ein Banner haltend. Unten sieht man je
zwei Vertreter des weltlichen und geistlichen Standes. Das
Zeremoniell des Bildes ist byzantinisch. Ausserdem finden sich
eine grosse Zahl biblischer Bilder, die aber keinen geschlossenen
Cyklus bilden. Das Werk könnte in Aachen, aber auch in Köln
geschrieben sein. Das Sacramentarium von Petershausen in der
Universitätsbibliothek zu Heidelberg und das Lektionar in der
grossherzogl. Bibliothek zu Darmstadt (Nr. 1948) sind vermutlich
von einer Hand geschrieben. Das Sacramentarium enthält in zwei
Randbildern die heil. Helena und einen thronenden Christus,
das Lektionar einen gleichen thronenden Christus, die vier
Evangelisten, ein Widmungsbild und die Darstellung der Marien
am Grabe in einem Initial. Ein Evangeliar in der Staatsbibliothek
zu Stuttgart (Bibl. II a. aus dem Dom zu Aachen stammend,
dessen Bilder später stark ühermalt sind, ist noch ganz karolingisch.
Ein Evangeliar ebendort (Bibl. F0]. 21), aus dem St. Gereonskloster