Volltext: Malerei (Bd. 3)

seine 
und 
Dürer 
Schule: 
Oberpfalz u. 
Oberbayern. 
159 
lieferte noch Stiche, Holzschnitte und Handzeichnungen, deren Stoff 
aus der Bibel, der antiken Mythologie, der Geschichte, dem Leben 
der Strasse und der reinen Landschaft entnommen sind.  Michael 
Ostendorfer war ein Nachfolger Altdorfers, vermutlich Schwabe 
von Geburt, ist er seit 1519 als Meister in Regensburg nach- 
gewiesen und stirbt daselbst 1559. Sein Hauptwerk ist der Altar, 
den er 1553-1555 für die Pfarrkirche in Regensburg malte, jetzt 
in der Sammlung des historischen Vereins daselbst, mit der Aus- 
sendung der Apostel auf dem Mittelbilde, dann mit der Beschnei- 
dung, der Taufe Christi, der Taufe als liturgischer Handlung, dem 
Passahfest, dem Abendmahl und der Ausspendung des Abendmahls 
in doppelter Gestalt; auf den inneren Seiten mit der Verkündigung 
und Geburt Christi; auf den äusseren Seiten mit der Kreuzigung 
und Grablegung. Es ist eine phantasielose Durchschnittsarbeit. 
Einzelne Bildnisse sind besser, so das eines Mannes von 1533 in 
der Sammlung des historischen Vereins in Regensburg.  In 
einigem Zusammenhangs mit Altdorfer steht Hans Wertinger, der 
in Landshut als Hofmaler von 1494-1526 vorkommt. Von ihm 
rühren glänzend gemalte Bildnisse her, die aber infolge der harten 
Modellierung und wegen Mangel des geistigen Lebens kalt lassen. 
 Melchior Feselevz aus Passau arbeitete in Ingolstadt und starb 
dort 1538; auch er ist ein Nachahmer Altdorfers, zeigt sich aber 
hausbackener und bäurisch derber. 
Oberbayern. So seine beiden Belagerungsbilder in der Mün- 
chener Pinakothek (Nr. 294 und 295), die Belagerung Roms durch 
Porsena von 1529 und die Belagerung Alesias durch Cäsar von 
1533. In der Frauenkirche zu Ingolstadt befindet sich von 
Feselen eine Enthauptung der heiligen Katharina von 1522.  Ein 
wahrscheinlich später Schüler Altdorfers war Hans Muelich, geboren 
in München 1516, gestorben 1.573. Eine italienische Reise hat ihn 
dann unter den Einfluss der Italiener gebracht, ohne seine Erinne- 
rungen an Altdorfer ganz zu verdrängen. Wenig erfreulich ist 
Muelichs Hauptwerk, der doppelfiügelige Hauptaltar in der Frauen- 
kirche zu Ingolstadt, mit der Verherrlichung Marias auf dem 
Mittelbild und biblischen Szenen auf den Flügeln. Tüchtiger sind 
seine Bildnisse; sie machen den Eindruck grosser Naturtreue, sind 
aber hart modelliert. Die Bildnisse eines Ehepaare von 1540 und 
1542 in der Münchener Pinakothek (Nr. 30] und 302) sind hier 
zu nennen, und das Bildnis des Herzogs Albrecht IV. von 1545 
in der Ahnengalerie zu Schleissheim (Nr. 20). Neben Muelich waren 
noch Hans Schöpfer und dessen Sohn Hans Schöpfer d. Jüngere 
als. Bildnismaler in München in hervorragender Weise thatig. In 
der Schleissheimer Galerie findet sich von dem 1531-1564 er- 
wähnten Schöpfer d. Älteren das Bildnis der Helene, Herzogin in
	        
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