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Blütezeit.
Galerie zu Lützschena bei Leipzig befindet sich ein Bild der
Fürlegerin von Dürer, bezeichnet 1497 (Nr. 142). Vielleicht ge-
hört der Jugendzeit Hans Leonhard Schiiufeleins die Folge von
sieben Bildern mit den sieben Schmerzen Mariens in der Galerie
zu Dresden an (Nr. 1875 bis 1881). Sie stellen die Beschneidung
Christi, die Flucht nach Ägypten, den zwölfjährigen Christus im
Tempel, die Kreuztragung, die Anheftnng ans Kreuz, Christus am
Kreuz und die Beweinung Christi vor. Das Museum in Leipzig
enthält von Schäufelein die Geisselung Christi (Nr. 284), eines der
Bilder eines Kreuzwegs. Flüchtige Arbeiten des Hans von Kulm-
bach sind die vier Bilder aus dem Marienleben im Museum zu
Leipzig, Welche dem Tod der Maria (Nr. 52) neuerdings als Flügel-
stücke angesetzt sind. Die Dresden er Galerie besitzt von Georg
Pencz die Bruchstücke einer Anbetung der Könige (Nr. 1883 bis
1885). Das bedeutendste davon zeigt den jugendlichen schwarzen
König; Trümmer eines Palastes bilden den Vordergrund, im Mittel-
grund erhebt sich ein Kastell und in verdämmernder Ferne er-
scheinen die Türme einer Stadt.
Brandenburg und Berlin. Die Maria mit dem Kinde im
Museum zu Berlin (Nr. 55713) von Dürer ist 1518 entstanden
und etwas schwach in der Durchführung. In einem grossartigen
Naturalismus tritt Dürer in zwei Bildnissen des Jahres 1526 auf,
in denen Muffels und Holzschuhers, beide im Museum zu Berlin
(557D und 557 E). Das Bild Muffels entstand vielleicht erst nach
dessen Tode, mit Zuhilfenahme einer Kreidezeichnung von 1517_
In dem Bildnisse Holzschuhers tritt uns das Persönliche schlagend
entgegen, auch die Farbe ist von vollendeter Meisterschaft. Das
Bildnis Fniedrich des Weisen ebendort (Nr. 557 C) gehört in die
Frühzeit Dürers und verrät insbesondere den Einfluss Mantegnas.
Ein Abendmahl von Schäufelcin i.n der Berliner Galerie (Nr. 560)
von 1511 zeigt eine ganz genreartige Auffassung. Ebendort be-
finden sich von demselben Meister: Nr. 571 Christi Abschied von
Maria in zwei Tafeln und Nr. 631 Christus am Ölberge, ein Gegen-
stück zu der Kreuztragung im Germanischen Museum zu Nürnberg.
Aus der ersten Nürnberger Periode des Hans von Kulmbach
stammt eine Anbetung der Könige von 1511 in der Berliner
Galerie (Nr. 596A). Die Anbetung der Könige vollzieht sich in
einer Palastruine. Zwei Könige bringen knieend ihre Geschenke
dar. Neben dem stehenden Könige befindet sich ein Mann in
schlichter Kleidung, wohl der Künstler, während der Stifter in
jenem Manne porträtiert ist, der Joseph die Hand reicht. Die
Maria ist von liebenswürdiger Anmut, die Männerköpfe sind ernst
und streng. Von Georg Pencz enthält das Berliner Museum das
Bildnis der Gattin des Erhard Schwetzer von 1545 (Nr. 582 und