seine
und
Dürer
Schule:
Erzherzogt.
Österreich.
151
des Landauer-Klosters in Nürnberg. Es ist ein Hauptwerk des
Meisters. Oben im Bilde erscheint die heilige Dreifaltigkeit von
Engeln umjubelt, dann in zwei voneinander getrennten Gruppen
die Heiligen und Helden des Alten und Neuen Testaments, als die
triumphierende Kirche, unten die streitende Kirche nach Ständen
gegliedert, mit dem Kaiser und Papst an der Spitze. Die trefflich
erhaltene Farbe ist von ungewöhnlicher Kraft. Der Originalrahmen
des Bildes, zu dem Dürer die Zeichnung gefertigt hatte, blieb in
Nürnberg und ist jetzt im Germanischen Museum. Um 1512 schuf
Dürer die Maria. mit der aufgeschnittenen Birne (Hofmuseen, Wien
Nr. 1526). Maria im blauen Gewande, mit weissem Schleier auf
dem Haupte, trägt das Jesuskind auf dem Arme. Das Marienideal
ist gereifter als sein früheres, Innigkeit und Zartheit des Ausdrucks
sind gesteigert. Das Bildnis des Kaisers Maximilian I. von 1519
(Hofmuseen, Wien Nr. 1529) ist eine Schöpfung Dürers. Dasselbe
zeigt grösste Feinheit der Charakteristik und der technischen
Durchführung. Nr. 1531 ebenda giebt das Bildnis eines beiläufig
dreissig Jahre alten Mannes von 1501 mit einer Avaritia auf der
Rückseite und stammt von Dürer. Ebenso das Bildnis des Johann
Kleeberger (ebendort Nr. 1530), das zwar in natürlichen Farben,
aber in einer Art Medaillen in einen Kreis eingesetzt, gemalt ist;
dasselbe ist mit Nr. 1526 bezeichnet. Die Wiener Hofmuseen ent-
halten unter Nr. 1533 eine Kopie des Rosenkranzfestes, dessen
Original sich im Stifte Strahow zu Prag befindet. Die Kopie ist
mittelmässig und ist am Ende des 17. Jahrhunderts gemalt. In
der gräflich Czernischen Gemäldegalerie in Wien ist Dürer durch
ein männliches Porträt von 1516 vertreten (Nr. 164). Hans von
Kulmbach führte 1514 die grosse Krönung Mariens mit den Bild-
nissen der Stifter aus, die sich in den kaiserlichen Hofmuseen in
Wien (Nr. 1600) benndet. Von Georg Pencz besitzt die graflieh
Harrachsche Galerie in Wien eine Caritas Romana von 1546 und
unter Nr. 186 von demselben die Vertreibung Adams und Evas
aus dem Paradiese durch einen Engel nach dem Original Raifaels
in den Loggien des Vatikans. Ein kleines Triptychon desselben
Malers in den Hofmuseen (Nr. 1632) giebt im Mittelbilde Christus
am Kreuze mit Magdalena, Maria, Johannes, heiligen Frauen, dem
Hauptmann, Pharisaern und würfelnden Kriegsknechten. Die beiden
schmalen Seitenstücke zeigen vier Donatoren in Gestalt von be-
Hügelten Engeln. Das Bildnis eines jungen Mannes ebendort
(Nr. 1633) von Pencz ist mit 1543 bezeichnet. Von Schiiufelein enthält
die kaiserliche Galerie ein männliches und ein weibliches Bildnis
(Nr 1670 u. 1671), beide auf dunklem Hintergründe. Vermutlich ist
demHans Sebald Bekam ein Gemälde der Hofmuseen in Wien (N r. 1444)
zuzuschreiben; es stellt zwei Bauern und einen Soldaten im Ge-