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Blütezeit.
ornat des römisch-deutschen Kaisers, die überlebensgrossen Bilder
Karls des Grossen und Kaiser Sigismunds (Germßnisßhes Museum
Nr. 207 und 208), beide mehr dekorativ aufgefasst, jetzt noch durch
Übermalung geschädigt. Ausserdem enthält das Germanische Museum
ein Bildnis des Kaisers Maximilian von Dürer (Nr. 209), Variante
des Bildes von 1519 im Belvedere zu Wien und unter Nr. 204 ein
nur vermutungsweise Dürer zugeschriebenes Bildnis eines jungen
Mannes mit langen blonden Locken, ein Vergissmeinnicht in der
Rechten haltend. Zu den Schülern Albrecht Dürers gehört sein
Bruder Hans 1490 geboren. Er schuf äusserlich in der Art seines
Bruders, aber nicht in derselben Kraft. Zu den engeren Haus-
genossen Dürers gehörten Hans Springinsklee, Hans Leonhard
Schäufelein und Hans Suess aus Kulmbach. Von Springinsklee
sind nur Holzschnitte erhalten. Schäufelein. wurde 1480 in Nürn-
berg geboren und starb 1539 oder 1540 in Nördlingen. Das
Germanische Museum in Nürnberg bewahrt von ihm eine Anzahl
Bilder: Christus am Kreuze, beiderseits Johannes der Täufer und
König David von 1508 (Nr. 220), in phantastisch beleuchteter Land-
schaft. Züge, die hier auftreten, bleiben auch weiterhin für ihn
typisch. Seine Männerköpfe zeigen zerzaustes Haar; dem Christus-
kopf mangelt geistiger Ausdruck. Von einem Altarwerke, das
Schäufelein für die Kirche des Minoritenklosters zu Maihingen
malte, finden sich vier Stücke im Germanischen Museum: Nr. 221
die heilige Brigitte. vor einer Landschaft; auf der Rückseite der
Stammbaum von neun heiligen Ordensstiftern; Nr. 222 der heilige
Onufrins nackt in einem Walde sitzend; Nr. 223 der heilige Onufrius.
nackt in einem Walde sitzend, empfängt knieend von einem Engel
die Hostie; Nr. 224 der heilige Hieronymus, vor dem an einem
Baume befestigten Kruzifix knieend. Ebendort von Schäufelein:
Nr. 225 die Befreiung Petri aus dem Kerker, von einem Altar-
werke stammend, welches für die Kartäuser Klosterkirche in
Ohristgarten gemalt wurde; Nr. 226 die heilige Jungfrau von den
Aposteln zu Grabe getragen, im Hintergrund Landschaft, von der-
selben Herkunft wie das vorige; Nr. 227 der heilige Papst Martin,
aus dem Kloster Kirchheim stammend; Nr. 228 der heilige Lau-
rentius in ganzer Figur, Gegenstück zum vorigen; Nr. 229 Ecce
homo als Brustbild und endlich Nr. 229a das Bildnis eines älteren
blondhaarigen Mannes, Brustbild auf schwarzem Grunde. Hans
Suess, genannt Hans von Kulmbach, etwa. 1495 geboren, 1522 in
Nürnberg gestorben, war eine Zeitlang in Krakau und hat daselbst
eine Anzahl Bilder hinterlassen; es sind noch 13 Stück an Ort
und Stelle. Eines der Hauptwerke seiner ersten Nürnberger Periode,
das Altarwerk im Chor der Sebalduskirche in Nürnberg, von
1513, weist auf die Einflüsse hin, unter denen sich Hans Suess