Wand-
Buchmalerei.
und
des Körpers des Gekreuzigten, Schwarz geworden, infolge der Zer-
setzung der Bleifarbe.
Aus der Buehmalerei dieser Zeit ergiebt sich die Über-
einstimmung des Stils in der karolingisehen und sächsischen
Periode. Die Helden der biblischen Geschichte erscheinen noch
in römisch-altchristlicheu Typen, nur wird der Ausdruck der
Empiindung kräftiger betont. In der Initialornamentik wird das
Bandwerk nunmehr von Pdanzenformen ersetzt. Die Farben sind
sehr hell, gebrochen und glanzlos, im Gegensatz zu den byzan-
tinischen. Die Federzeichnung wird jetzt öfter als in der karo-
lingischen Zeit angewendet. Das goldene Buch im Zitter der
Schlosskirche zu Quedlinburg ist ein Evangeliar aus der Mitte
des 10. Jahrhunderts. Dasselbe enthält, jedesmal in einem Blatte,
die Bilder der Evangelisten, vor den Schreibpulten sitzend, und
über ihnen das entsprechende Symbol. Die sächsische Miniatur-
malerei dieser Zeit wird am besten durch die aus der Schreib-
stube Bischof Bemwards in Hildesheim stammenden Bilder-
handschriften vertreten. In der Ornamentik derselben kommen
Palmette und Akanthus häufiger vor, als in süddeutschen Werken.
Der Diakon Guntbald nennt sich als Schreiber und Maler eines
Evangeliars von 1011, jetzt im Domschatz zu Hildesheim. Kanones-
tafeln und bildliche Darstellungen sind noch ganz karolingisch.
Guntbalds Missale von 1014 ebendort zeigt reiche Ornamentik.
Ein Evangeliar ebendort ist von Bernward selbst mit einem reichen
Einband versehen. Das erste Bild stellt Bernward dar, das Buch
auf dem Altar der heiligen Jungfrau niederlegend. Das zweite Bild
zeigt Maria mit dem Kinde thronend, das Christuskind hält in der
Rechten ein Buch, und zwei Engel halten eine Krone über dem
Haupte der Maria. Drei Arkaden, in einem Hauptbogen ein-
geschlossen, bilden den Hintergrund. Die Initialen enthalten viel
Tierornamentik. Ein dritter Evangelienkodex ebendort, aus dem
Kloster St. Michael stammend, enthält keine Bilder. Bernwards
Bibel ebendort, in gross Folio mit Initialen, zeigt auf dem ersten
Blatte ein Bild, welches auf braunem Grunde in Nischenform ein
goldenes Kreuz enthält. Unter demselben rechts erscheint Maria
in einer Goldglorie, über ihr die segnende Hand aus den Wolken,
links der heilige Johannes, ebenfalls in einer Glorie. Das in Trier
entstandene Echternacher Evangeliar im Museum zu Gotha zeigt
auf dem oberen Deckel die in Goldblech getriebenen Gestalten der
Theophanu und eines Otto, muss also in die Zeit zwischen 983
und 991 gesetzt werden. Zu der üblichen Ausstattung mit einer
Majestas Domini, den Evangelistenbildern, Initialen und Randleisten
tritt ein Cyklus von 59 biblischen Darstellungen, von denen je
drei auf einer Seite vorkommen. Nur der greisenhafte Johannes