malte mit dem Waifenmeister Schenk zusammen 1541-45 alle
Turniere, in denen Herzog Wilhelm IV. kämpfte. Die prachtvollen
Rüstungen und Trachten sind treu gezeichnet und glänzend gemalt.
Das Original ist jetzt in der Hofbibliothek zu München. Die
bayrischen Fürstenbücher, eine Aufzählung der Fürsten Bayerns
von den sagenhaften Ahnen bis auf Georg d. R. oder Wilhelm IV.
enthaltend, sind in vielen Exemplaren in München vorhanden. Die
Fürsten sind in ganzer Figur, zu zweien miteinander sprechend,
mit der Feder tüchtig und handwerksmässig gezeichnet und koloriert.
Johann Seefelder, Goldschmied in München, schrieb um 1461 ein
Evangelienbuch (Cod. germ. 280 f. 1), Goldschmied Sixt von Frei-
sing um 1475 ein Heiligenleben mit kolorierten Federzeichnungen
(Cim. 504), Sebastian Meckenlolzer in Diessen um 1520 ein Lesebuch
mit vortrefflichen Randzeichnungen, Kinder, Affen u. und
Miniaturen (Cim. 5555). Hans Kot zeichnete um 1454 die 24 Altesten,
breite Charakterfiguren mit lebensvollen Randverzierungen, Pflanzen
und Tieren (Cim. 505). Von einem unbekannten Meister ist das
Missale in der Frauenkirehe zu München, welches Herzog Siegmund
1492 dorthin stiftete, mit grossem Kanonbilde, frischen, kleinen
Miniaturen und reichen Randverzierungen aus der Pflanzen- und
Tierwelt. Auch zwei Missalien von 1498 und 1510 und ein
Ceremoniale von Tegernsee (Cod. c. p. 74, 61a und 46a), Gebet-
bücher von Scheyern (Cod. c. p. 103), von Polling (Cod. c. p. 108
und 98), von Rothenbuch (C. 124), von Metten (C. 129a), von
Formbach (C. 137) und von Bsumburg (C. 193) haben einzelne
Miniaturen. Ein Herbarium malte Bruder Vitus Auslasser in
Ebersburg um 1479 (Hof bibliothek Clm. 9505); das heilige Grab
und Nazareth malte Johann Kettner zu Geisenfeld um 1469
(Cim 845). Von unbekannter Hand ist die Miniatur auf dem Stiftungs-
briefe der Universität Ingolstadt. Man sieht Christus am Kreuze,
Maria und Johannes zur Seite, den Herzog Ludwig den Reichen
und den ersten Rektor Mendel davor knieend. Das Bild ist 1472
roh gemalt. Im Kloster Metten entstanden zwei grössere Werke
mit Federzeichnungen (Hofbibliothek in München Cod. c. p. 9
und 28), das Benediktionale und die Regel des heiligen Benedikt-
Das erste, 1415 entstanden, enthält eine grosse Anzahl kolorierter
Federzeichnungen in ganz idealistischer Auffassung: die vier Evan-
gelisten, die Verkündigung und das Bild der Eucharistie, auf dem
die Evangelisten Säcke in eine Mühle schütten, Welche V011 den
Aposteln getrieben wird, unten fallt das Christkind in einen Kelch,
der von einem Papst, einem Kardinal und zwei Bischöfen gehalten
wird; dann kommen die Geschichten des Alten und Neuen Testaments
in Parallelen; darauf folgt das Lob des heiligen Kreuzes, Christus
Steht am Kreuz mit Krone und Stola, Judentum und Kirche, Tod