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Spätgotische Zeit.
französischer Sprache, etwa von 1470, mit Szenen au dem Leben
Jesu und Randverzierungen, ziemlich handwerksmässig; Nr. 324
Pergamenthandschrift des ausgehenden 15. Jahrhunderts, Officium
B. M. V. mit 31 ziemlich rohen und handwerksmassigen Miniaturen,
weist auf französischen Ursprung hin; Nr. 325 Handschrift des
ausgehenden 15. Jahrhunderts, Officium St. Crucis, mit zahlreichen
Initialen, Randverzierungen und grossen Miniaturen, Szenen aus
dem Neuen Testamente darstellend; Nr. 326 Handschrift des
15. Jahrhunderts, Ofiicium B. M. V. et defunctorum, weist im
Kalendarium sowohl wie im Stil der Initialen auf französisch-
burgundischen Ursprung hin und enthält Miniaturen der Evan-
gelisten und Szenen des Neuen Testaments; Nr. 327 Handschrift
aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Officium B. M. V.,
mit Initialen, Randverzierungen und Miniaturen, verrät französische
Schule, ist aber unbedeutend; Nr. 328 Handschrift des 15. Jahr-
hunderts, Officium B. M. V., mit Kalendarium, das auf Burgund
oder Lothringen hinweist, und mit 17 handwerksmässigen, in Frank-
reich gefertigten Miniaturen, Evangelistenbildern, Szenen aus dem
Alten und. Neuen Testamente, als Scblussbild der Tod als Gerippe,
der durch seinen Hauch und durch ausgesandte Pfeile die Menschen
tötet; Nr. 329 Handschrift des 15. Jahrhunderts, Officium B. M. V.
et Psalmi poenitentiales, mit kleinen Szenen aus der Passion,
Initialen und Randverzierungen, mässige Arbeiten der nieder-
rheinischen Schule; Nr. 332 Handschrift des 15. Jahrhunderts,
Horae de Sancto Spiritu etc. mit Kalendarium, Initialen, Rand-
verzierungen und elf Miniaturen aus dem Leben Christi enthaltend,
niederrheinische Schule mit französischen Anklängen; Nr. 335 Hand-
schrift des 15. Jahrhunderts, lateinisches Gebetbuch mit Kalendarium
und vielen kleinen Miniaturen aus der französischen Schule; endlich
das Wappenbuch des Fürsten von Hohenlohe aus der zweiten
Hälfte des 15. J ahrhnnderts. Die illustrierte Weltchronik in der
Bibliothek zu Kolmar rührt wohl von dem obengenannten Dicbold
von Dachstein her. Die Bibliothek in Winterthur besitzt ein
Exemplar des Konzils von Konstanz. Die jüngste Abschrift der
Weltchronik des Rudolf von Ems in München (Hofbibliothek
Clm. 9711) hat Bruder Gregor Baumgärtner von Oberaltaich 1449
mit Bildern geschmückt, welche den Realismus des 15. Jahrhunderts
zum Ausdruck bringen. Ein fünfbändiges Missale des Buchmalers
Berthold Furtmeyr von Regensburg, 1481 entstanden, befindet sich
in der Königl. Bibliothek zu München (Cod. c. p. 22). Die
Illustrationen sind Werkstattleistungen, das Beste sind die land-
schaftlichen Gründe. Eine aus Salzburg stammende Bibel von 1432
(Bibliothek zu München Cod. e. p. 7) erinnert noch an die Werke
der älteren Kölner Schule. Hans Ostendorfer aus Regensburg