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umrahmt die ganze Darstellung; unten ist ganz klein ein Mönch
im braunen Ordensgewande dargestellt. Ein zweites Missale eben-
dort stammt aus Osnabrück, wahrscheinlich aus dem Johannisstifte,
und enthält vorzügliche Bilder, Initialen und zierliche Ranken als
Einrahmung. Sodann ist eine Kreuzigung mit 20 cm grossen
Figuren bemerkenswert. Zu den Seiten des Kreuzes stehen Maria
und Johannes, letzterer ein Kopf von wunderbarer Schönheit und
seelenvoller Innerlichkeit. Ein Missale im Münster zu Hameln
enthält drei Miniaturen; zwei derselben zeigen die Darstellung des
Gekreuzigten, jede von einer anderen Hand. Die eine mit idealem
Ausdruck, die andere in derbem Naturalismus. Die Chronik des
Konzils von Konstanz (1414-1418) scheint von Ulrich, von Ricken-
thal in Konstanz gewerbsmässig vervielfältigt zu sein. Ein Exemplar
befindet sich in Wolfenbüttel. Ein Messbuch in Grossfolio
in der Universitätsbibliothek in Jena, etwa aus dem 15. Jahr-
hundert, zeigt Miniaturen, welche in Burgund oder am Nieder-
rhein für Kaiser Maximilian hergestellt sind. Die teilweise pracht-
vollen Malereien zeichnen sich durch weiche Linienführung und
herrliche milde Farben aus. Auf dem Anfangsblatte erscheint die
heilige Jungfrau mit dem Kinde, auf der Mondsichel schwebend,
in der Grlorie, von zwei Engeln gekrönt, dann mehrmals der
Erzherzog Maximilian, darauf Ludwig der Heilige von Frankreich,
Kaiser Friedrich IIL, die Bildnisse mehrerer Päpste u. a. Der
Zweite Teil des Codex ist viel später und enthält Abbildungen im
Stil der italienischen Spätrenaissance. Gut erhalten sind die
Abbildungen, mit welchen eine Abschrift der Hamburger Stadt-
rechte von 1497 ausgestattet sind; sie sind künstlerisch nicht hoch-
stehend. Eine Abschrift, der Geschichte des Konzils von Kon-
stanz von dem schon erwähnten Ulrich von Richenthal, befindet
Sich in der Schlossbibliothek zu Aulendorf bei Biberach im
württembergischen Donaukreise. Ein Gebetbuch in der Bibliothek
von Sigmaringen (Nr. 52) ist von Leonhard Schüchlin aus
Augsburg um 1498 mit 15 blattgrossen, feinen Bildchen versehen.
Ein kleines Gebetbuch in der Grossherzogl. Bibliothek zu Darm-
Stadt (Nr. 70), datiert von 1453, gehört in die Nachfolge Meister
Stephans von Köln. Die Abschrift der Geschichte des Konzils
V01! Konstanz, welche sich im Rosgarten-Museum in Konstanz
befindet, scheint für die Illustration der übrigen Exemplare vor-
bildlich gewesen zu sein. Es sind in der Auffassung realistische,
In der Ausführung flotte, bisweilen handwerkliche Federzeichnungen,
die bald mit Deckfarbe, bald mit leichter Tusche koloriert sind.
Die Fürstl. Fürstenbergsche Hofbibliothek in Donau eschingen
bewahrt eine Anzahl Handschriften dieser Periode: Nr. 323
Pßrgamenthandschrift des 15. Jahrhunderts, Officium B. M. V. in