Volltext: Malerei (Bd. 3)

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Spätgotische Zeit. 
Das Aussenbild stellt die Heimsuchung vor. Das Predellenbild 
ist von anderer Hand. Die vier Kirchenvater stimmen mit den grösssr 
gehaltenen der Augsburger Galerie überein. Ebenda (Nr. 845), 
ein Gemälde aus der Schule Packers, Christi Geburt darstellend, 
vom Anfang des 16. Jahrhunderts.  Die Schlosskirche in Meran 
enthält Wandbilder: zwei Heiligengestalten, älter als die folgenden; 
dann in der Sakristei Tubalkain und David, darüber spielende 
Kinder mit einem Hofnarren, und eine Braut, welche dem Werber 
vorgeführt wird, wahrscheinlich Margarete Maultasch und Ludwig 
der Brandenburger. Die Malereien stammen aus dem 15. Jahr- 
hundert. Die Wandgemälde in St. Johann, einem Dorf bei Bozen, 
zeigen am Gewölbe Christus, von den Zeichen der Evangelisten 
und anbetenden Engeln umgeben, an den Wänden das Leben der 
beiden Johannes, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 15. Jahr- 
hunderts und modern übermalt. St. Martin in Campill bei Bozen 
hat ebenfalls Wandmalereien vom Ende des 15. Jahrhunderts, 
welche modern restauriert sind: Am Gewölbe Christus und an- 
betende Engel, nebst reichen Ornamenten, welche Medaillons mit 
den Bildern von Aposteln und Propheten umschliessen; am 
Triumphbogen die Verkündigung; an den Seitenwänden acht 
Passionsszenen.  Von Bernhard Strigel (vergl. bayrisch. Schwaben) 
enthält das Ferdinandeum in Innsbruck das Bildnis einer jungen 
Dame (Nr. 100). 
Ungarn. In der Marienkirche zu Hermannstadt (Sieben- 
bürgen) betinden sichWandgemälde im Chor: Eine grosse Kreuzigung 
um 1445 von Johannes Rozenaw. Ein Schnitzaltar in der Kirche 
St. Agid zu Bartfeld (Oberungarn) zeigt auf der Staffel Ge- 
mälde: Darstellung im Tempel, Flucht nach Ägypten, Kindermord, 
der Jesusknabe im Tempel. Auf den Flügeln sind Passionsszenen 
dargestellt. Die Elisabethkirche in Kaschau (Ober-ungern) besitzt 
vier Schnitzaltäre. Der Hauptaltar hat Gemälde, welche von 
Michael Wohlgemuth (vergl. Mittelfranken) herrühren können. Die 
Pfarrkirche St. Jakob in Leutschau (Oberungarn) hat einen 
Hochaltar mit Gemälden auf den Flügeln: Sieben Passionsszenen 
und die Auferstehung Christi mit Landschaft, von einem in der 
italienischen Schule gebildeten deutschen Meister. Die beschädigten 
Bilder zeigen bei den heiligen Personen edle, zum Teil ideal 
schöne Köpfe, grossartige Gewandung, mannigfaltige Bewegung 
und harmonische Färbung. Das Werk stammt vom Ende des 
15. Jahrhunderts. Der Maria-Schneealtar in derselben Kirche 
zeigt zwölf auf gemustertem Goldgrund gemalte Bilder: Acht 
Szenen aus der J ugendgeschichte Christi, Auferstehung und Himmel- 
fahrt, Tod und Krönung Maria. Die sechs beschädigten Gemälde 
vom Ende des 15. Jahrhunderts zeichnen sich durch edle
	        
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