Volltext: Malerei (Bd. 3)

Tafelmalerei. 
Böhmen u. 
Erzherzogtum Österreich. 
127 
Nr. 55 Maria mit dem Kinde und neun Heiligen, Halbiiguren auf 
Goldgrund, von einem böhmischen Meister um 1500. Nr. 56 Maria 
mit dem Kinde, zwölf Heiligen und den Donatoren; die heilige 
Jungfrau in einem Kranz von Lilien und Rosen auf der Mond- 
sichel stehend, ganze Figur auf Goldgrund, ebenfalls von einem 
böhmischen Meister um 1500, und wie das vorige Gemälde aus 
der Sammlung Stuchlik in Budweis stammend. Zwei Flügel eines 
Altarwerks (Nr. 57-58) aus dem St. Georgskloster auf dem Hrad- 
schin zu Prag stammend: der heilige Sebastian auf Goldgrund, 
dann oben die heilige Barbara und der heilige Georg, auf einem 
Flügel; auf dem anderen der heilige Christoph auf verziertem Gold- 
grund, dann oben die heilige Katharina, unten der heilige Martin. 
Eine Tafel von 1500 (Nr. 59) enthält drei Apostel mit glattem 
Goldgrund und ist ebenfalls das Werk eines böhmischen Meisters. 
 Von Hans Holbein dem Älteren (vergl. bayrisch. Schwaben) ent- 
hält das Rudolünum in Prag zwei Altariiügel (Nr. 377 u. 378), 
aus seiner späteren, von der italienischen Renaissance beeinflussten 
Zeit. Der linke Flügel (Nr. 377) enthält aussen die Heiligen 
Thomas und Augustin, in ganzen Figuren, grau in grau auf blauem 
Grunde, innen die Heiligen Willibald, Lucia, Katharina und den 
Tod der heiligen Jungfrau, grau in grau. Der rechte Flügel bietet 
in derselben Färbung auf der Aussenseite den heiligen Ambrosius 
und die heilige lllargareta, auf der Innenseite oben die Heiligen 
Barbara, Apollonia und Rochus, unten die betende Ottilie.  Die 
St. Barbarakirche zu Kuttenberg enthält in der Katharinen- 
kapelle ein Gemälde: Maria mit dem Christuskinde, welches einer 
knieenden Heiligen Äpfel reicht und noch zwei heilige Jungfrauen; 
eines der besten böhmischen Gemälde des 15. Jahrhunderts. Die 
St. Wenzelskapelle im Welschen Hof zu Kuttenberg enthält 
an Gemälden; den Egge 1101110, St. Ladislaus und YVenzel, den 
knieenden König Wladislaus II. und seine später zugefügte Ge- 
mahlin Anna de F oix. Das Gemälde, aus der böhmischen Schule von 
1497, zeigt eine tüchtige Zeichnung und eine sehr rote Karnation 
mit braunen Schatten. 
Erzherzogtum Österreich. Von einer Wiener Schule kann nur 
mit Vorbehalt gesprochen werden, da sich hier Eigenes mit Fremdem 
mischt. Es ist eine frühe Bekanntschaft mit der ilandrischen 
Schule bemerkbar. Eine Kreuzigung in der kaiserlichen Galerie 
der Hofmuseen in Wien (Nr. 1634), bezeichnet D. Pfmmng. Voll 
1449, bestätigt dies: Aus einer dichten Menge Reiter und Knechte 
Tagen die drei Kreuze hervor; an dem mittelsten der Heiland mit 
den blutenden Wundmalen. Am Fusse des Kreuzes die heiligen 
Frauen und Johannes. Das Können ist gering, die Modellierung 
mangelhaft, der Goldgrund noch beibehalten. Eine Kreuzigung in
	        
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