Volltext: Malerei (Bd. 3)

Tafelmalerei. 
Bayern 
Oberbayern). 
und 
(Franken 
119 
der abgebrochenen Franziskanerkirche in München in das National- 
Inuseum kam (Saal IX, Nr. 31); inschriftlich von 1492. Die 
iignrenreiche Kreuzigung auf dem Mittelbilde ist ein wildes 
Durcheinander plumper Gestalten. Die Farbe ist derb, ein tiefe 
Rot herrscht vor. Auf den inneren Seiten der Flügel ist der 
Ölberg und die Gefangennahme Christi, auf den äusseren Seiten 
die Geisselung und die Kreuzschleppung mit den knieenden Stiftern 
dargestellt. Möglicherweise gehört demselben Meister das derb 
gemalte, aber ausdrucksvolle Bild des Herzogs Siegmund in der 
Galerie zu Schleissheim (Nr. 86). Ohne jeden Zusammenhang 
mit Ohnendorfer ist der Hochaltar in der Kirche zu Blutenburg 
von 1491. Die Malerei ist ebenso derb, aber formloser. Den 
vorigen weit voraus ist der Maler eines wohl schon im Beginn 
des 16. Jahrhunderts entstandenen Cyklus von Bildern aus der 
Geschichte der beiden Apostelfürsten; er war für die Petrikirche 
in München bestimmt, wo sich noch vier Stücke befinden, während 
sechs Tafeln in das bayrische Nationalmuseum kamen. Er ver- 
bindet mit der Derbheit der Münchener einen monumentalen Zug 
und weist auf die von Padua beeinflussten Tiroler hin, Auffällig 
ist die Freude des Künstlers an perspektivisch schwierigen Auf- 
gaben, wie die gelungene Verkürzung des niederstürzenden Simon 
Magus (Nationalmuseum). Prächtig sind die Stadtperspektiven in 
der Krankenheilung, der Predigt des heiligen Paulus und der 
Kreuzigung Petri (Petrikirche), von kühner Phantastik die Land- 
schaft in Christi Gang auf dem Meere.  Ein Altar von etwa 
1450 im Nationalmuseum, aus der Franziskanerkirche in Landshut 
stammend, den Christusleiehnam im Sohosse Mariens, mit dem 
Stifter Heinrich und vier Heiligen darstellend, ist handwerksmässig. 
Das Nationalmuseum in München enthält im Saal VII einzelne 
Tafeln aus der Salzburger Schule: Nr. 1, zu beiden Seiten der 
Eingangsthür, links die Verkündigung, rechts die Heiligen Wilhelm, 
Katharina, Elisabeth und Georg; Nr. 2 Maria, im Ährenkleide, aus 
Piding stammend; Nr. 4 der heilige Augustin und Nr. 5 die 
Heiligen Katharina und Dorothee, sowie Margarete. und Barbara 
sind spätere Arbeiten derselben Schule. 
Im Klerikerseminar zu Freising befindet sich eine für die 
Kapuzinerkirche in Salzburg gegen 1429 gestiftete Altartafel, 
Welche noch an die Werke der älteren Kölner Schule erinnert; 
die schlanken ausgebogenen Gestalten der acht Heiligen, welche 
Maria umgeben, gehören der Schule Meister Wilhelms an. Das 
Eindringen des Naturalismus zeigen vier Tafeln, Reste des Hoch- 
altars, in der Dorfkirche zu Grossgmain am Untersberg von 1499, 
vermutlich von einheimischen Malern herrührend. Sie enthalten: 
Christi Beschneidung, Disputation im Tempel, die Herabkunft des
	        
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