Volltext: Malerei (Bd. 3)

Tafelmalerei. 
Bayern 
(Mittelfranken). 
115 
lebensgrosse 'Figuren auf landschaftlichem Hintergrunde. Vom 
Meister des Marienlebens (vergl. Niederrhein) oder doch aus seiner 
Werkstatt ebendort: Nr. 24 Mariens erster Tempelgang mit dem 
Hohenpriester, der in einem gotischen Chore die empor-steigende 
Jungfrau erwartet, mit Männern und Frauen zur Rechten und 
Linken und vorn dem knieenden geistlichen Stifter; Nr. 25 der 
Tod Mariens, umgeben von den zwölf Aposteln, oben die schwebende 
Maria mit dem Christkinde auf der silbernen Mondsichel; Nr. 26 
die Anbetung der drei Könige, in der Mitte die blaugekleidete 
Maria sitzend, hinter ihr der heilige Joseph, in einer Ruine, im 
Hintergrund Landschaft mit goldenem Himmel. In der Art des 
Meisters des Marienlebens zeigen sich: Nr. 27 die Verkündigung 
in lebensgrossen Figuren; Nr. 28 die Darbringung im Tempel. 
Der Meister der heiligen Sippe (vergl. Niederrhein) ist im Ger- 
manischen Museum durch vier Tafeln vertreten. Nr. 29 die 
Kreuzigung Christi; der Heiland verschieden zwischen den beiden 
Schächern, links die Gruppe der heiligen Frauen mit Johannes, 
rechts die Gruppe von drei vornehmen Reitern mit Gefolge zu 
Fuss und zu Pferde, im Mittel- und Hintergrunde noch andere 
Gruppen aus dem Leben Christi. Nr. 30 Gottvater sitzt auf 
gotischem Thron, auf dessen Lehne sich die Taube niedergelassen, 
beiderseits knieen Jesus und Maria, in den Ecken oben schweben 
Engel mit den Leidenswerkzeugen. Das Ganze lässt unten eine 
Landschaft frei, in welcher der geistliche Stifter kniet, hinter ihm 
steht der heilige Dominikus. Nr. 31 der heilige Hieronymus vor 
dem Kruzifixe, links der Löwe, in einer Gebirgslandschaft mit 
romanischer Kirche auf der Höhe. Nr. 32 die Verkündigung; 
ltlaria kniet vor dem Betpulte, links kniet der Engel Gabriel und 
hält ein Zepter; über dem Damastvorhang ein Reigen blau- 
geflügelter Engel um die Halbfigur Gottvaters und die Taube. 
Aus der Schule des Meisters der heiligen Sippe stammen die 
Tafeln Nr. 33-35 ebendort. Sie geben die heilige Columba, die 
gekrönte heilige Ursula mit sechs Jungfrauen und die heilige 
Agnes, dann die Himmelfahrt Christi, unten Maria und Joseph 
mit den zwölf Aposteln, endlich die Himmelfahrt Maria mit den 
zwölf um das leere Grab versammelten Aposteln. Aus der Schule 
des Liesbomer Meisters (vergl. Westfalen) ebendort: Nr. 36 die 
Auferstehung Christi. Christus entsteigt dem noch geschlossenen 
Sarkophaggrabe; von den vier Wachtern erwacht einer, links im 
Mittelgrunde nahen die heiligen Frauen; im HintergrundedJeriäsalem 
mit goldenem Himmel. Dieselbe Galerie bewahrt ie afeln 
Nr. 143-145 von Zeitblom (vergl. Württemberg, Donaukreis): 
Nr. 143 die heilige Anna selbdritt, zu beiden Seiten die Heiligen 
Margarete, Barbara, Dorothea, Halbiiguren in einer Predella auf 
8a:
	        
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