Tafelmalerei.
Bayern
(Mittelfranken).
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lebensgrosse 'Figuren auf landschaftlichem Hintergrunde. Vom
Meister des Marienlebens (vergl. Niederrhein) oder doch aus seiner
Werkstatt ebendort: Nr. 24 Mariens erster Tempelgang mit dem
Hohenpriester, der in einem gotischen Chore die empor-steigende
Jungfrau erwartet, mit Männern und Frauen zur Rechten und
Linken und vorn dem knieenden geistlichen Stifter; Nr. 25 der
Tod Mariens, umgeben von den zwölf Aposteln, oben die schwebende
Maria mit dem Christkinde auf der silbernen Mondsichel; Nr. 26
die Anbetung der drei Könige, in der Mitte die blaugekleidete
Maria sitzend, hinter ihr der heilige Joseph, in einer Ruine, im
Hintergrund Landschaft mit goldenem Himmel. In der Art des
Meisters des Marienlebens zeigen sich: Nr. 27 die Verkündigung
in lebensgrossen Figuren; Nr. 28 die Darbringung im Tempel.
Der Meister der heiligen Sippe (vergl. Niederrhein) ist im Ger-
manischen Museum durch vier Tafeln vertreten. Nr. 29 die
Kreuzigung Christi; der Heiland verschieden zwischen den beiden
Schächern, links die Gruppe der heiligen Frauen mit Johannes,
rechts die Gruppe von drei vornehmen Reitern mit Gefolge zu
Fuss und zu Pferde, im Mittel- und Hintergrunde noch andere
Gruppen aus dem Leben Christi. Nr. 30 Gottvater sitzt auf
gotischem Thron, auf dessen Lehne sich die Taube niedergelassen,
beiderseits knieen Jesus und Maria, in den Ecken oben schweben
Engel mit den Leidenswerkzeugen. Das Ganze lässt unten eine
Landschaft frei, in welcher der geistliche Stifter kniet, hinter ihm
steht der heilige Dominikus. Nr. 31 der heilige Hieronymus vor
dem Kruzifixe, links der Löwe, in einer Gebirgslandschaft mit
romanischer Kirche auf der Höhe. Nr. 32 die Verkündigung;
ltlaria kniet vor dem Betpulte, links kniet der Engel Gabriel und
hält ein Zepter; über dem Damastvorhang ein Reigen blau-
geflügelter Engel um die Halbfigur Gottvaters und die Taube.
Aus der Schule des Meisters der heiligen Sippe stammen die
Tafeln Nr. 33-35 ebendort. Sie geben die heilige Columba, die
gekrönte heilige Ursula mit sechs Jungfrauen und die heilige
Agnes, dann die Himmelfahrt Christi, unten Maria und Joseph
mit den zwölf Aposteln, endlich die Himmelfahrt Maria mit den
zwölf um das leere Grab versammelten Aposteln. Aus der Schule
des Liesbomer Meisters (vergl. Westfalen) ebendort: Nr. 36 die
Auferstehung Christi. Christus entsteigt dem noch geschlossenen
Sarkophaggrabe; von den vier Wachtern erwacht einer, links im
Mittelgrunde nahen die heiligen Frauen; im HintergrundedJeriäsalem
mit goldenem Himmel. Dieselbe Galerie bewahrt ie afeln
Nr. 143-145 von Zeitblom (vergl. Württemberg, Donaukreis):
Nr. 143 die heilige Anna selbdritt, zu beiden Seiten die Heiligen
Margarete, Barbara, Dorothea, Halbiiguren in einer Predella auf
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