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Zeit.
Spätgotische
der heilige Ambroeius und der heilige Augustinus in Halbiiguren;
Nr. 124 Maria. in ganzer Figur vor einem Betpult knieend; Nr. 125
Anbetung der Könige; Nr. 126 die heilige Barbara in ganzer
Figur; Nr. 127 die heilige Apollonia in ganzer Figur. 1V0hl-
gemuth war ein vortrefflicher Bildnismaler, vielleicht könnte das
Bildnis des jungen Konrad Imhof in der Rochuskapelle in Nürn-
berg von 1486 auf ihn zurückgehen. Wohlgemuths Einfluss ging
weit hinaus, obgleich er nur ein sauber arbeitender Handwerker
war. Hans Traut aus Speier, von dem sich eine grosse kolo-
rierte Zeichnung des heiligen Sebastian in der Universitätshibliothek
zu Erlangen beündet, war ein Zeitgenosse WVohlgemuths, hat sich
aber danach mehr der älteren rheinischen Schule angeschlossen.
-Martin Schzuarz, Konventuale im Dominikanerkloster in Rothen-
burg, um 1480 wirkend, steht Zeitblom an Reinheit und Milde
der Empfindung nahe, ist ihm aber in markiger Kraft der Empfin-
dung nicht gleich. Vier von Röthenburg stammende Tafeln von
ihm, befinden sich im Germanischen Museum in Nürnberg:
Nr. 130 Mariä. Verkündigung, der Engel Gabriel mit Myrten
bekränzt, im Vordergrunde Feldblumen, gotischer Innenraum mit
Holzdecke; Nr. 131 die Geburt Christi in einer gotischen Ruine,
mit den Hirten, oben drei blaue singende Engel; Nr. 132 die An-
betung der drei Könige; Nr. 133 der Tod Maria mit Johannes,
Joseph und Petrus. Von Hans Pleydcnwzn-fi", um 1450-1470
thätig, der auch als Lehrer Wohlgemuths genannt wird und selbst unter
flandrischem Einflusse gebildet ist, enthält das Germanische Museum
in Nürnberg eine Anzahl Werke: die Kreuzigung Christi mit vielen
Figuren (Nr. 100), vorn der knieende Stifter; das Bildnis eines
Kanonikus Schönborn zu Würzburg (Nr. 101); den heiligen Domi-
nikus in ganzer stehender Figur (Nr. 102); den heiligen Thomas
von Aquino, inspiriert vom heiligen Geist in Gestalt einer Taube,
in ganzer stehender Figur (Nr. 103); die Vermählung der heiligen
Katharina mit dem Stifter und dem hinter ihm stehenden heiligen
Bartholomäus (Nr. 104).
Eine Anzahl Gemälde der Kölnischen Schule befinden sich
im Germanischen Museum zu Nürnberg. Von Meister Stephan
(vergl. Niederrhein) rührt Nr. 11 her: Christus am Kreuz, um-
geben von Maria und Johannes, weiterhin von den Heiligen
Barbara und Magdalena, Dorothea und Christophorus. Das Ge-
mälde hat gemusterten Goldgrund. Aus der Werkstätte Meister
Stephans stammt Nr. 12, der heilige Gereon mit Gefolge von acht
Personen, worunter drei Mohren; auf der Rückseite das Bruch-
stück einer Verkündigung. In der Art des Meister Stephan zeigen
sich: Nr. 13 die Krönung Maria; Nr. 14 die Darhringung im
Tempel; Nr. 15 der heilige Gereon mit vier Genossen, ganze