und karolingiscixe Zeit.
Merowingische
rischen Personifikationen, ebenso die Mischgestalten aus Mensch
und Tier, allerdings mit wenig Erfolg für die Folgezeiten. Von
den Wandmalereien aus karolingischer Zeit, die nach den Be-
richten in den Kaiserpfalzen vorhanden waren, ist nichts erhalten.
Die Buchmalereien sind wie die früheren meist in Deckfarben
mit roten oder schwarzen Umrissen ausgeführt, daneben kommt
schon einzeln die in Wasserfarben kolorierte Federzeichnung vor.
Der Codex aureus der Stadtbibliothek zu Trier, vom Beginn des
9. Jahrhunderts, zeigt in den Vollbildern die Evangelisten unter
Bogenstellungen thronend. Die Ornamentik ist stark mit irischen
Elementen versetzt. Ähnlich sind die Malereien des Evangeliars
im Domschatz zu Aachen. Ein Evangeliar in der Kapitelbiblio-
thek zu Köln (Nr. XIII) besitzt ziemlich rohe Evangelistenbilder.
Die Paulinischen Briefe in der Landesbibliothek zu Düsseldorf
(Cod. A 14), aus dem 9. Jahrhundert enthalten auf zwei Blättern
rohe braune Federzeichnungen, Titus und Paulus darstellend. Eben-
dort befindet sich ein aus Essen stammendes Missale (Cod. D 1),
etwa von 870, mit Initialen von vornehmer Schönheit. Ein Evangeliar
im Domschatz zu Prag mit der Vorrede des Hieronymus an Papst
Damasus ist mit antikisierenden Miniaturen vom Ende des 8. oder
aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts ausgestattet. Die Vulgata
in der Bamb erg er Stadtbibliothek (A I, 5) bringt auf einem Blatt
vereinigt Szenen aus der Schöpfungsgeschichte, auf den Kanones-
tafeln antikisierende Architekturen und in den Initialen meist Band-
und Rankenwerk. Die Gemälde des Codex aureus von St. Emme-
ram in der Königl. Hofbibliothek zu München (Clm. 50) sind in
Frankreich entstanden. Die Initialen sind in Gold auf Purpurgrund
ausgeführt. Das zweite Blatt zeigt Karl den Kahlen thronend,
ihm zur Seite erscheinen sein Schwert- und Schildträger, dann die
als Frauengestalten personifizierten Länder Frankreich und Deutsch-
land. Auf dem nächsten Bilde ist die Anbetung des Lamms durch
die 24 Altesten dargestellt; darauf folgt Christus als Weltrichter
in der Mandorla u. s. W. Die auf der Kanontafel über der Archi-
tektur angebrachten Vögel, Pfauen, Störche, Enten und Adler, sind
ein Zeichen von frischer Naturnachahmung. Ein noch vor 869
entstandenes Gebetbuch, jetzt in der Königl. Schatzkammer zu
München, enthält ausser der Ornamentik nur zwei Vollbilder. Der
W essobrunner Handschrift, wahrscheinlich im Kloster Wesso-
brunn vor 814 geschrieben, jetzt in' der Königl. Hofbibliothek zu
München (Clm. 2205), sind 18 mit der Feder gezeichnete und auch
teilweise kolorierte Bilder beigegeben, welche die Legende von der
Auffindung des heiligen Kreuzes darstellen. Die Bilder sind sehr
T011 und zeigen bei den vornehmen Personen antikisierende, bei
den gemeinen deutsche Gewandung. Das Evangeliarium von