Volltext: Malerei (Bd. 3)

Wand- und Tafelmalerei. 
Baden. 
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Flügelaltar aus dem ehemaligenLeprosenhause, wohl oberschwäbische 
Arbeit des beginnenden 15. Jahrhunderts; linker Flügel innen, die 
heiligen drei Könige, aussen Johannes Baptist mit dem Lamm und 
dem heiligen Bischof; rechter Flügel innen Maria mit dem Kinds, 
aussen ein Abt und eine weibliche Heilige. Die Bilder sind sämtlich 
auf Goldgrund gemalt und von zartester Empfindung. Der Hoch- 
altar in der Kapelle des Heiligengeistspitals zn Pfullendorf zeigt 
in der Predella die vier lateinischen Kirchenvater in Brustbildern. 
Die inneren Flügel zeigen rechts den heiligen Benedikt und die 
heilige Agnes, links eine Heilige und einen Benediktiner-Heiligen 
mit Donator. Die Aussenseiten enthalten rechts die heilige Anna 
selbdritt und den heiligen Rochus als Pilger, links den heiligen 
Johannes Baptist und einen heiligen Bischof. Das Werk ist schlecht 
restauriert. Ebenda befindet sich ein Holzgemälde! der Tod der 
heiligen Jungfrau, welche von den Aposteln umgeben ist, und am 
Fusse der Donator. Das in Charakteristik und. Ausführung vor- 
treffliche Bild erinnert an die Art Schäufeleins. Unter demselben 
hängt ein von zwei Engeln gehaltenes Schweisstuch der Veronika. 
Ebenda befinden sich zwei Tafeln mit den Aposteln, die auf beide 
je zur Hälfte verteilt sind, derselben Richtung wie das vorige 
angehörend und ebenfalls vorzügliche Arbeit. Im Pfarrhaus zu 
Pfullendorf werden Reste eines Tafelgemäldes des ausgehenden 
15. Jahrhunderts aufbewahrt. Es stellt dasWeltgericht in ganz 
herkömmlicher Auffassung dar; der triumphierende Heiland von 
Maria, dem Täufer und den Aposteln umgeben, Engel mit den 
Leidenswerkzeugen, unten zur Rechten die Seligen, zur Linken die 
Verdammten. Der Münster zu Konstanz hat in der Margareten- 
kapelle über dem Grabmal Bischof Ottos III. von Hochberg grosse 
Wandmalereien auf blauem goldgesternten Grunde: der Gekreuzigte 
zwischen Maria und Johannes, Petrus und Paulus, neben beiden 
die Donatoren knieend. Eine zweite grosse Wandmalerei beündet 
sich über dem Bogen der Nische. Man" sieht hier die Brüstung 
einer Heiligtumskapelle, von welcher ein Teppich herabhängt. 
Unter- ihr erscheint Maria mit dem Kinde im Strahlenkranz von 
musizierenden Engeln umgeben. Es scheinen beide sehr beschä- 
digte Bilder um? 1445 entstanden zu sein. In der Sylvesterkapelle 
des Münsters sind fünf Gewölbzwickel des Netzgewölbes mit Malereien 
von 1472 versehen: Die Schmalseite gegenüber dem Fenster zeigt 
das Jüngste Gericht, die nördliche Wand die Auferstehung, Himmel- 
fahrt u. a. in der ersten Nische; die Kreuzigung, 'Beweinung u. a. 
in einer zweiten Nische; an der südlichen Wand, in der dritten 
Nische, das Abendmahl, der Ölberg u. a.; in der vierten Nische 
den Ecce Homo, die Kreuztragung n. a. Die Gemälde sind im 
l6. Jahrhundert wiederhergestellt.
	        
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