Volltext: Malerei (Bd. 3)

Wand- 
und Tafelmalerei. 
Baden. 
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das Kolorit ist im ganzen kräftig. Von Bartholome Zeitblom 
(vergl. Württemberg, Donaukreis) enthält die Galerie in Donau- 
eschingen zwei Altarflügel (Nr. 41 und 42). Tafel 41 enthält 
die Heimsuchung, Tafel 42 die Heiligen Magdalena und Ursula in 
Halbfiguren. Den Hintergrund bildet ein gemusterter Goldteppich, 
über welchem ein Streifen blauer Luft zum Vorschein kommt. 
Die Galerie in Karlsruhe enthält von demselben Meister vier 
Gemälde (Nr. 42-45) und zwei Sehulbilder (Nr. 46 und 47). 
Nr. 42 giebt den heiligen Bischof Virgilius von Salzburg und den 
heiligen Diakon Laurentius, Nr, 43 den heiligen Mauritius und den 
heiligen Sebastian, sämtlich fast lebensgrosse Kniestücke, Aussen- 
seiten zu den Innenseiten in Donaueschingen und aus der Frühzeit 
des Meisters stammend. Nr. 44 stellt einen Priester dar, in der 
Kirche den Segen erteilend, davor zwei weissgekleidete Engel mit 
Kerzen. Nr. 45 bringt die Allegorie der streitenden und trium- 
phierenden Kirche, auf zwei aneinandergesetzten Altartafeln. In 
der Mitte thronen auf goldenen Sitzen im Gespräch miteinander: 
Christus, feurige Strahlen aus den Augen sprühend, und die drei 
Propheten J esaias, Micha und Daniel; dahinter Engel, Selige und 
Heilige im Himmel. Im Vordergrund knieen: rechts der heilige 
YVendelin, ein Benediktiner, Sebastian, Andreas; links Jakobus der 
Altere, Katharina, Johannes Ev., und dahinter vermutlich der 
jugendliche Stifter. Die Schulbilder Nr. 46 und 47 enthalten die 
Kreuzeründung auf Golgatha und eine gekrönte Heilige als Brustbild. 
Aus der Schule des Elsass, kurz nach 1460, stammt in der Karls- 
ruher Galerie Nr. 32 der Tod Mariä und Nr. 33 die Kreuzigung 
Christi, beide mit fast lebensgrossen Figuren, dann aus derselben 
Zeit eine Pieta auf Goldgrund (Nr. 34). Aus Schongauers Schule 
(vergl. Oberelsass) stammen ebendort Nr. 36 und 37, die Krönung 
und die Heimsuchung Marie. Aus der schwäbischen Schule, 
Gegend des Bodensees, rührt der Flügelaltar Nr. 59 der Galerie 
in Donaueschingen her, mit dem Monogramm G.F.S. Der Altar 
stammt aus Helmsdorf am Bodensee und zeigt einmal die Jahres- 
zahl 1509. In der Mitte zeigt sich die heilige Anna selbdritt, 
Oben der segnende Gottvater und der heilige Geist, an den Seiten 
je drei Heilige, vorn der Stifter in ritterlicher Tracht. Die Innen- 
seiten der Flügel zeigen Gestalten von Heiligen, die Aussenseiten 
Christus am Ölberge, rechts die schlafenden Jünger, links der 
betende Heiland und die Wächterschar. Die Ausführung ist 
ziemlich handwerksmässig. Vom Kölnischen Meister von St. Severin 
(vergl. Niederrhein) enthält die Karlsruher Galerie unter Nr. 133 
ein Schulbild: Gottvater in trono von Christus und Maria angebetet, 
Zu den Seiten Engel mit Passionswerkzeugen. Ebendort befinden 
sich vier Gemälde von Bernhard SiVigel (vergl. bayrisch. Schwaben)
	        
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