Tafelmalerei.
Grossherzogtum
Hessen.
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seite grau in grau zwei Engel mit Marterwerkzeugen, unterhalb
Moses mit der ehernen Schlange. Das ausgezeichnete Werk stammt
vom Ende des 15. Jahrhunderts. In derselben Kirche befindet
sich ein Wandgemälde am Chorbogen, die Kreuzigung, etwa
von 1490.
Grossherzogtum Hessen. Die Darbringung im Tempel von
Meister Stephan in Köln (vergl. Niederrhein), im Museum zu
Darmstadt (Nr. 168), befand sich früher in der Deutsch0rdens-
kirche St. Katharina zu Köln. Simon hält das Jesuskind; die
heilige Maria überreicht knieend das Taubenpaar. Links vom
Altar stehen mehrere Frauen mit Lichtern, rechts die Männer.
Vorn steht ein Mann, vermutlich der heilige Joseph, rechts viele
Schulkinder; ganz oben im Goldgrund erscheint Gottvater in der
Glorie von Engeln umgeben. Das Bild zeigt die Jahreszahl 1447.
Ebendort befinden sich eine Anzahl Schulbilder vom Meister des
Marienlebens (vergl. Niederrhein): Nr. 177 der Stammbaum Christi,
von zwölf Propheten umgeben, auf Goldgrund; Nr. 178 die heilige
Sippe, in der Mitte unter einem Baldachin Maria mit dem Kinde
und die heilige Anna; Nr. 181 vier Tafeln mit vier Heiligen;
Nr. 182 drei Tafeln in einem Rahmen, auf dem Mittelbild die
Darstellung im Tempel; Nr. 184 ein Votivbild, Maria mit dem
Leichnam Christi auf dem Schosse, rechts der knieende-Donetor,
ein Stiftsgeistlicher und hinter ihm stehend die Heiligen Petrus
und Kunibert, links eine knieende Stifterin und hinter ihr der Erz-
engel Michael und die heilige Magdalena; Nr. 186 der heilige
Bruno ermahnt seine Schüler, mit ihm die Welt zu fliehen; in der
unteren Abteilung die Figur des Kaisers Maximilian; Nr. 187 der
heilige Bruno kommt mit seinen Schülern zu einem Eremiten, um
von ihm den Weg des Heils zu erfahren. Ebendort vom Meister
des Bartholomüusaltars (vgl. Niederrhein): Nr. 170 Maria mit dem
Kinde, über ihr ein schwebender Kinderengel mit der Krone, vor
ihr huldigend ein heiliger Bischof und in ritterlicher Rüstung der
heilige Adrianus; halbe Figuren auf schraffiertem Goldgrund.
Ebendort vom Meister von St._ Severin (vgl. Niederrhein): Nr. 258
die Krönung der Maria; vorn der knieende Stifter. Ebendort, der
heilige Laurentius, in der Rechten den Rost haltend, auf ge-
mustertem grünem Teppichhintergrund, von Zeitblom (vergl.
Württemberg, Donaukreis). Nr. 224 des Darmstädter Museums
giebt ein Gemälde von Hans Holbcin dem Älteren (vergl. bayrisch
Schwaben): der Leichnam Christi liegt vor der unter dem Kreuze
sitzenden Maria ausgestreckt und wird von Johannes gestützt.
Dahinter stehen zwei klagende Frauen und rechts Nikodemus.
Weiter zurück das Grab mit den Wächtern und der auferstandene
segnende Christus. Im Schloss zu Erbach, in der sogenannten
Ehe, Cicerone. III. 7