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III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
seines Schutzpatrons, des h. Antonius. Gleich daneben ein andres
kleines Grabdenkmal ähnlicher Art, reich mit Pflanzenornament
in' den Pilastern, welche die Tafel einfassen. Als Abschluss ein
Giebel mit Muschelfüllung, krönendes Laubwerk und Engel mit
den Marterwerkzeugen, im Hauptfelde Christus am Oelberg betend.
Die Ornamente vergoldet. Dabei Namenszug und Steinrnetzzeichen
des Meisters. 1) Dieselbe Hand, obendrein beglaubigt durch das näm-
liche Mcnogu-amm, findet sich am südlichen Ende des Umgangs
in dem Denkmal des Hans Scherrerbritzem. Die Behandlung der
Pilaster ist dieselbe, nur die Kapitale zeigen eine Variation, auch
tragen sie hier einen Bogen als Abschluss, der mit freiem Orna-
ment bekrönt ist. Auf der Tafel das edel behandelte Relief des
Gekreuzigten, der von den heiligen Frauen und Johannes betrauert
wird. Die Formen deuten auf die Zeit um 1540.
Interessant ist nun, dass man demselben Meister mit dem
gleichen Monogramm an dem hübschen kleinen Epitaphium begeg-
net, welches an der Südwand in der Vorhalle von S. Gereon dem
1547 gestorbenen Grafen Thomas von Rieneck errichtet wurde.
Statt des figürlichen Reliefs enthält die Tafel nur eine Inschrift,
aber eingerahmt rings von zierlich behandelten Wappen; darüber
ein Aufsatz mit einem grösseren Wappen, wiederum bekrönt von
einem Giebel mit Muschelfüllung, auf welchem, von Laubwerk
eingefasst, ein jetzt zerstörter Putto zwei kleinere Wappen hält.
Das Ganze polychromirt und von decorativem Reiz. (Gegenüber,
an der Nordwand, dürftige Reste eines ähnlich behandelten Epi-
taphs, durch eine spätere Inschrifttafel verdrängt).
Aus gleicher Epoche rührt im Kreuzgang des Stadt. Mu-
seums das herrliche kleine Grabmal des 1551 verstorbenen Dr.
juris Petrus Clapis, alias Breitstein, wie die Inschrift ihn nennt:
ein Werk von delikatester Ausführung, mit feinem Ranken- und
Laubornament und zwei trefflich gearbeiteten Wappen geschmückt.
Daneben ein andres von minder zarter Behandlung, aber unten
mit einem Fries von Putten decorirt, die in schwellend weichem
Relief ausgeführt sind. Einige prachtvolle Kamine ebendort ge-
hören bereits der vorgeschrittenen Epoche an.
Noch einiges aus der Frühzeit in S. Georg. Das Portal der
Südseite originell componirt, mit Anschluss an romanische Grund-
formen (1536). Besonders aber im Chor das Sakramentsge-
hause vom J. 1556, in schlankem Aufbau mit dekorirten Pilastern,
Candelabersaulchen, in Friesen und allen übrigen Flächen mit
, 1) Dieser tüchtige Künstler
sich
bezeichnet
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