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III. Buch.
Deutschland.
Renaissance in
Erst in Kölnl) finden wir etwas reichere Ausbeute, aber
auch hier weitaus nicht im Verhältniss zur Macht und Grösse der
Stadt. Nach Anlage und Umfang sowie nach der Fülle ehrwür-
diger Denkmäler von der Römerzeit bis zum Ausgang des Mittel-
alters gehört die Metropole des Rheinlandes zu den grossaltigsten
Städten Deutschlands. Die imposanten, durch Mannichfaltigkeit
der Formen und Reichthurn der Ausbildung unübertroffenen
Kirchenbauten der romanischen Epoche finden ihre Krönung in
dem mächtigen gothischen Dome, der wieder eine Anzahl andrer
Kirchen nach sich zog. Spricht sich in diesen Monumenten der
stolze erzbischöfliche Sitz aus, so erkennt man in den Profan-
bauten die seit dem 13. Jahrhundert unaufhaltsam steigende Macht
des Bürgerthumes. Die günstige Lage am Rhein, verbunden mit
dem früh errungenen Stapelrechte, die Verbindung mit der Hansa,
machten Köln zum Hauptstapelplatz des Handels zwischen Nieder-
_ 1) Ueber Köln verdanke ich orientirende Nachweisungen, die meinen
ßlgnen Untersuchungen als Anhalt dienten, dem mit den alten Denkmälern
wohl vertrauten und eifrig um sie besorgten Herrn F. Fr antzen daseibst.