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III.
Buch.
in Deutschland.
Renaissance
kindsehen Hause vom J. 1598 am Markt, das neuerdings durch
sorgfältige Restauration seinen ursprünglichen Glanz wieder-
gewonnen hat. Der grossartige Aufbau mit zwei Erkern, deren
Giebel mit dem Mittelgiebel einen imposanten Abschluss bilden,
die reiche Dekoration, welche sich über alle Theile ausbreitet,
ist aus unsrer Abbildung Fig. 239 genügend zu entnehmen. Ein-
facher und schlichter istcein Haus von 1585 in der Almsstrasse
28. Ebendort N0. 20 ein kleiner Erker von 1598, ohne figürlichen
Schmuck, aber durch ionische Säulchen, Voluten und Barock-
rahmen lebendig gegliedert. Ebenda N0. 25 ein ähnlicher Erker,
nur Hacher behandelt. In ähnlicher Weise zeigt ein Haus im
Langen Hagen vom J. 1591 bei ganz schlichter Ausführung einen
durch kannelirte Pilaster und Rankenfriese von mäissigem Werth
geschmückten Erker. Eins der reichsten und prächtigsten Häuser
mit der Jahrzahl 1608 sieht man im Hohenweg N0. 391, mit
zwei symmetrisch angebrachten Erkern in beiden Hauptgeschossen;
(vgl. Fig. 238.) Die Consolen energisch in antiker Form; die
Ecken mit Säulen eingefasst, alle Flachen mit Ornament und