Kap. II. Anfänge deutscher Renaissance bei Malern und Bildhauern.
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dass er im letzteren Falle die Kapitale der Gauleä. nllthlpluijggl
Weinlaub umhüllt. Diese Blätter tragen aber die Ja lesla J
sind also mehrere Jahre nach seinem Aufenthalte lllmlgilllegilä
entstanden. Auch in der grossen Holzschnittpassioiil wo W611i an
herrscht derselbe phantasgschte Gcscllimlack laigfl toililschen n_
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tergrund haben, namentlich auf Jenen",
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W111 wo der Schmerzensinann dem _0
durch Pilatus vorgestellt wird. Dltäel
{Xiä scheinbare Mangel hängt aber mit en
relax ' positiven Eigenschaften unseres grossen
Meisters so innig zusammen, dflss el
R5 geradezu aus ihnen herzuleiten ist.
Viäß 2 Dürer geht mit solchem Ernst und
ä solcher Tiefe auf seinen Gegenstand
"Rtgi 4 ein, dass er alles abweist, was nicht
ggf unmittelbar damit zusammenhangt oder
ri 1x"? gar störend einwirken könnte. Deshtztl:
'_:;?ää'ä'ßii7ii verschmäht er Reichthuni der Auss a
tung in Architektur, Gewändern unld
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m! ablenken und die Kraft df-BIÜ 12311312181"
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aß] halb greift er grade in Jenen Wei en,
Q i": deren Wirkung auf das Volk berech-
Q i? net ist, zu den volksthümliehen Formell
i. der spätmittelalterlichen Kunst, deren
e i (t Ausdrucksweise seinenZeitg-enossen und
Landsleuten am verstandlichsten war:
a" Wo es aber gilt, allen Reichtlium der
i (Ü Ornamentik zu entfalten, da lernen wir
' 1-] Dürer's architektonische Phantasie am
2'- q N .
_ besten kennen. bo zunachst _1I1__de1
Ehrenpforte des Kaiseräöilgßxltnlllltällll),
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rzisziiaizitiiaiifßne 23211;) (äfer {Qilfifär Meister Seiiem
Genius die Zügel schiessen und beweist
in dem unabsehbaren Reichthum der Durchführung (118 llllefsßhopf"
liche Fülle seiner Erfindung. Die Grundformen (188 Aufbaues
f) Eines der schönsten
kabmet zu Stuttgart.
und
frühesten Exemplare
im
Kupferstich-