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Buch.
III.
Renaissance in Deutschland.
in demselben reichen Barockstil gehören der ursprünglichen Bau-
zeit an.
Eine ähnliche Anlage, nur in kleineren Maassen und minder
prächtig ausgeführt, ist das Schloss Schwöbber, 1574 von Hilmar
von Münchhausen begonnenl). Auch hier ein hufeisenförmiger
Grundriss mit zwei polygonen Treppenthürmen in den Ecken.
Der älteste ist der westliche Flügel, an welchen sich dann der
1588 vollendete Südflügel anschloss, während der nördliche erst
1602 aufgeführt wurde. Auch hier die hohen Giebel, die auf
Oonsolen ausgebauten Erker, die zahlreichen Dacherker, in den
Formen besonders am jüngsten Flügel den Arbeiten von Hämel-
schenburg verwandt. Der ehemalige Wassergraben ist zum Theil
erhalten und breitet sich an der Nordseite zu einem Teich aus,
der in Verbindung mit den prächtigen alten Linden, aus welchen
die zahlreichen Giebel hervorschauen, den malerischen Reiz des
Ganzen noch erhöht. Auch hier finden sich im Innern zahlreiche
tüchtig gearbeitete alte Kamine.
Weiter ist das ebenfalls als Wasserburg erbaute Schlösschen
Hülsede bei Lauenau zu nennen2), das indess seinen Haupt-
theilen nach älter ist, da es 1529 bis 1548 erbaut wurde. Während
diese Theile noch mittelalterliche Formen zeigen, ist der in der
südöstlichen Ecke angelegte Treppenthurm sammt der reichen
sich an ihn schliessenden oifnen Galerie 1589 von Hermann von
Mengerssen in ausgebildeten Renaissanceformen hinzugefügt worden.
Das Schloss weicht von den oben genannten darin ab, dass es
sich mit vier Flügeln um einen geschlossenen Hofraum gruppirt.
Im Innern sind auch hier noch mehrere alte Kamine erhalten.
An der Weser ist sodann noch das Schloss Hehlen zu nennen.
Wichtiger, und durch eine neuerdings erschienene Aufnahme3) all-
gemein bekannt Schloss Bevern, eine Stunde von Holzminden
in einem schön belaubten Waldthal gelegen. Es wurde durch
Statius von Münchhausen seit 1603 in neun Jahren mit g-rossem
Aufwand ausgeführt und ist als eins der durchgebildetsten Werke
dieser Spatzeit zu bezeichnen. Rings von einem tiefen Graben
umzogen gruppirt es sich mit vier Flügeln um einen fast quadra-
tischen Hof von 90 zu 96 Fuss Ausdehnung. In der Ecke links
vom Eingang erhebt sich ein polygoner Treppenthurm, welchem
in der diagonal gegenüber liegenden Ecke ein zweiter entspricht.
Die Architektur hat Verwandtschaft mit der von Hämelschenburg,
besonders in der Ausschmückung der zahlreichen Portale und
2) Ebenda S. 105.
von B. Liebold.
1) Mithoü", a. a. O. S. 167.
Renaiss. 7. Lief. SchlosgäBevern
Seemannß deutsche