Kap. XV.
Obersachsen.
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Bau an der Südseite des Hofes mit den reichgeschmückten Erkern
D, E und dem runden Treppenthurm den Blick auf sich. Die
Umrahmungen der Fenster und des hübschen Pförtchens zeigen
überfeine, fast magere Profile. Um so kräftigeres Relief hat die
Architektur der Erker (Fig. 226) und des schönen Portals am
Treppenthurme. Die originelle Galerie des letztern (die untere
Balusterreihe ist Stein, die obere Holz) gewährte wahrscheinlich
über die niedrigern Theile Aussicht ins Thal hinab; der obere
erkerartige Ausbau soll früher als Uhrgehäuse gedient haben.
Grundriss der Heldburg.
Ungeachtet der Volksmund die Theile F G H als „alten
Heidenbau" bezeichnet, scheint von den jetzt stehenden Gebäuden
die älteste Partie in dem am Haupteingang B liegenden Gebäude
zu stecken. Hier ist nämlich schon am Aeussern durch rund-
bogige Fenster eine früh mittelalterliche Kapelle angedeutet; man
iindet aber auch im Innern (freilich nur schwer zugänglich und
spärlich beleuchtet) deutliche Spuren kirchlicher Wandmalereien
(Christus am Kreuz, von Maria und Johannes beweint). Spitz-
bogige Portale kommen allerdings am sogenannten "Heidenbau",
aber auch am Commandantenbau L M vor, obgleich letzterer
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