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XIII.
Die
Binnenländer.
nordöstlichen
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cips vernachlässigt, so tritt hier die erstere in ihr volles Recht.
Nicht blos dass kräftige Pilaster und Säulenstellungen mit reich
durchgeführten Gesimsen die Flächen rhythmisch beleben, auch
ein reicherer Ornamentalschmuck tritt in Flachreliefs, meist in
Stuck ausgeführt, hinzu. Aber noch interessanter werden diese
Faeaden dadurch, dass sie häufig in zwei Giebel zerlegt sind,
oder gar in der Mitte einen vollständigen Giebel zeigen, der von
zwei halbirten begleitet wird. Die erstere Form kommt in sehr
eleganter Weise an einer kleinen Fagade der Wagnerstrasse
N0. 4 zur Erscheinung (Fig. 189). Hier gliedern eingeblendete
ionische Säulen in wirksamer Weise die Flächen, auf kräftige
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Voluten gestellt, die einen vollständigen F ries bilden. Die" Fenster
sind mit geränderten und facettirten Quadern eingefasst, die
grösseren Flächen durch Metallornamente belebt, die Silhouette
ausserdem durch kraftvolle Voluten bereichert. Die unteren Theile
der Facade sind mit Einschluss des Portals ganz einfach. Aehn-
liehen Doppelgiebel zeigt das Haus Burgstrasse N o. 2, mit derben
Pilastern und einfachen Voluten ausgestattet; das Portal in
reicherer Weise mit hübschem Laubornament, welches die ko-
rinthisirenden Pilastei- und die Archivolte bedeckt, während der
Fries Metallornamente zeigt. Die andere, für Brieg besonders,
charakteristische Auffassung mit einem ganzen und zwei halbirten
Gißheln sieht man in zierlicher Weise durchgeführt an dem