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III.
Buch.
Renaissance in
Deutschland.
Von den städtischen Bauten sind zunächst die sogenannten
Landhäuser, d. h. die für ständische Versammlungen errichteten
Gebäude, auszuseheiden, denn sie verdanken ebenfalls den pri-
vilegirten Ständen ihre Entstehung und tragen dasselbe künst-
lerische Gepräge, d. h. das italienische. Was sonst in den Städten
Oesterreichs etwa an bürgerlichen Bauten vorkommt, ist an Zahl
und Bedeutung gering. Die spätere Uebersicht wird zeigen, wie
unbedeutend die Zahl der bürgerlichen Wohnhäuser aus dieser
Epoche ist. An Rathhäusern oder sonstigen Werken der städtischen
Profanbaukunst scheint selbst in den mächtigsten und reichsten
Städten des Kaiserstaates nichts vorhanden zu sein. Wohl mag
die künstlerische Dekoration sich überwiegend auf den Fresken-
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Fig.
Von einem Brnnnengitter in Salzburg.
(Franz-Josephs-Kai
schmuck der Fagaden oder wenigstens auf Sgrafiito beschränkt
haben. Aber auch davon sind nur geringe Spuren erhalten.
Dagegen findet man im ganzen Lande, namentlich im Erz-
herzogthum Oesterreieh, in Tirol und dem Salzburg-ischen, wie
in Kärnthen und Steiermark noch zahlreiche Schöpfungen der
Schlosser- und Schmiedekunst, die nirgends herrlichere Werke
hervorgebracht hat als gerade hier. Wir geben vor-greifend einige
Beispiele, denen später andere folgen werden: Fig. 152 von einem
Brunnengitter am Franz-Josephs-Kai in Salzburg, Fig. 153 ein
Grabkreuz vom Friedhof bei S. Sebastian daselbst, Fig. 154 eine
Hausglocke vom Gasthof zur Post in Hallstadt: zum Beweis,
wie damals das Streben nach künstlerischer Verklärung der