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IlI
Buch.
in Deutschland.
Renaissance
Allgemeiner
Theil.
hohem Ansehen steht und von derdKöriigtin läübliililftli und mit Lallid-
ütcrn be abt wird! Breunigs esc äte ei 0 e gestattcniim
äicht, diegihm ohnehin von seiner frühern Reise her bekannten
Merkwürdigkeiten in Augenschein zu nehmen; er überlässt dxcs
vielmehr seinen Begleitern. Nur vom Lustgarten der Königin
notirt er gelegentlich, dass derselbe dem zu Stuttgart bei weitem
nicht zu vergleichen sei?) Beachtenswerth ist noch, dass er
augsei-Bluthunden, Pferden, Handschuhen und-Stritmpfcn dem Her-
zoge auch „etliche Abrisse der Kamine" mitbringen soll. 3)
Ausgiebiger sind die Berichte, Welche derselbe Herzog Fried-
rich von seinen eigenen Reisen nach England und Italien hat auf-
zeichnen lassen. Die englische Räiscal; 1592 ausgeführt, ist uns
durch den Kammersekretar Jakob at g-eb beschrieben. Wie un-
sicher damals im nördlichen Deutschland selbst für einen Fürsten
die Wege waren, haben wir schon erfahren. In England ange-
langt Versäumt der Herzog nicht die Merkwürdigkeiten in Augen-
schein zu nehmen. In Westminster bewundert er die Kapelle
Heinrichs VII, die "mit gehauenen Steinen so zierlich und künstlich
gewölbt, dass ihres gleichen nicht bald zu findenf") Nicht minder
die Grabmäler im Chor der Kirche, "ganz überguldet und aufs
zierlichste gemacht." Bei der prächtigen Schlosskapelle zu Windsor
fällt den Reisenden das fiache ebene Dach auf, und es zeugt von
aufmerksamer Beobachtungy dass hinzugesetzt wirdzö) „Wie ge-
meinig-lich alle Kirchen dieses Königreichs haben." Das Schloss
ist ganz aus Quadern mit einem grossen viereckigen Hof, in dessen
Mitte ein künstlicher hoher Springbrunnen aus Blei. Das schönste
und herrlichste aller Schlösser, „wie es wohl auch in andern
König-reichen nicht gefunden wird," ist Hamptoncourt, zwar nur
von Ziegelsteinen errichtet, aber von ausserordentlicher Ausdeh-
nung, mit zehn grossen Höfen, im vordern ein Springbrunnen
mit Vexirvorrichtungcn, dabei ein Ziergarten mit künstlichen Ge-
wächsen. Im Schloss alle Zimmer mit köstlichen Ilapeten von
Gold und Seiden, im Audienzsaal der Königin Tapisserie von Gold,
Perlen und Edelsteinen, ein lüschteppich im Werth von 50,000
Kronen; ebenso reichhder Thrlgnrf) Ferner Säle mit köstlichen
Gemälden Schrcibtisc en von er mutter, Orgel-n und andern In-
strumenteri. Auch ein Schloss,idem "grossen Rentmeister von
England" gehörend, zeigt fürstliche Pracht. Bewunderung findet
namentlich der grosse Saal, dessen zierliche Decke ohne Säulen
Reise etc, p,
4) Badenfahrt Herzog
B1. 16.
18. 2) Ebenda,
Friedrichs, B1. 12.
Ebenda,
B1. 15.