Volltext: Geschichte der deutschen Renaissance (Bd. 5)

Baiern. 
München. 
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ses,1) zu dessen Erklärung für die Hauptpunkte der Anlage einige 
Andeutungen genügen mögen. 
Die Hauptfacade, nach Westen gekehrt, wird durch die 
beiden Prachtportale bei A und B hinreichend als solche bezeich- 
net. Ein drittes Hauptportal liegt an der Nordseite bei C, im 
Aeussern einfach behandelt und bei Weitem nicht so prachtvoll 
ausgestattet wie jene, aber auf das grossartige Kaiservestibül und 
die Kaisertreppe E führend, Wodurch die unmittelbare Verbindung 
mit den Wohn- und Prachträumen bewirkt ist. Die Art wie der 
Architekt 111it Rücksicht auf die damals noch vorhandenen Theile 
der älteren Burg (bei R im nordöstlichen Flügel) den Bau an- 
gelegt und durchgeführt hat, verdient Bewunderung. Grade diese 
Theile sind durch die Neubauten unter König Ludwig unter 
Klenze umgestaltet worden, und es ist jene kolossale aber nüch- 
terne Nordfaeade gegen den Hofgarten entstanden, welche dem 
Hofe Q einen rechtwinkligen Abschluss gebracht hat. Ebenso ist 
der südliche Theil, welcher an die alten Höfe L und T stösst, 
durch die Facatlc gegen den Max-Josephplatz umgestaltet worden. 
Diese neueren Veränderungen sind in unserem Grundriss un- 
beachtet geblieben, während dagegen in S das schöne aus der 
Rococozeit stammende Theater Aufnahme gefunden hat. 
Die Kardinalpunkte der alten Anlage sind die sechs gr_össe- 
ren und reicher ausgestatteten Höfe, in deren Form, künstleri- 
scher Ausschmückung und wechselseitiger Verbindung der Archi- 
tekt eine Leistung; ersten Ranges geschaffen hat. Alle Feinheiten 
durchgebildeterPlanconception sind in diesem meisterhaften Grund- 
riss zur Geltung gekommen. Ich hebe nur einige der wichtigsten 
Punkte 118IV01I Der grosse quadratische Kaiserhof D steht mit 
dem Kaiservestibül C und der Nordfacade einerseits, mit der 
Westfaeade und dem Hauptportal B und seiner dreischiffigen 
Eingangshalle andrerseits in unmittelbarer Verbindung. eiter 
ist ein Durchgang zu dem grossen östlichen Küchen-Hofeä ge- 
geben, in F aber eine Verbindung mit dem schmalen lan ge- 
streckten Kapellen-Hofe G. Dieser ist seiner ganzen Anlage nach 
nur ein verlängertes Vestibül und setzt das Hauptportal A und 
seine dreischiffige Eingangshalle mit der ähnlichen Halle H und 
durch diese mit dem schönen Brunnenhofe N in Beziehung. Einer 
der genialsten Gedanken war, diesen lEIof diagonal zu stellen und 
durch polygonen Abschluss seiner beiden Enden nicht blos eine 
reichere Form, sondern auch die ungezwungensten Uebergiinge 
  Ich verdanke 
Rledel in München. 
denselben 
gütiger 
Mittheilung des Herrn Ilofbaurath
	        
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