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III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
sich nordwärts die Stadt, deren riesiger Hauptthurm St. Martin
mit der Höhe der Burg wetteifern zu wollen scheint, während
südwärts der Blick über das lachend grüne Isarthal bis zu den
Firnen der bairischen Alpenkette schweift. Die Anlage der
Trausnitz reicht bis in's frühe Mittelalter zurück. Spuren des
spätromanischen Stils erkennt man aussen an den durchschnei-
denden Bogenfriesen der beiden Rundthürme, welche den Ein-
gang iiankiren, sowie drinnen an der Kapelle mit "ihren treff-
lichen Skulpturen aus dem Anfange des 13. Jahrhunderts. Der
Trnusnitz.
Grundriss des E:
wlgeschosses.
ganze Bau mit seiner unregelmässigen Form datirt offenbar aus
den verschiedensten Zeiten. Nicht blos alle Epochen des Mittel-
alters, sondern auch der Renaissance haben an ihm gearbeitet.
Kommt man von der Stadt auf steil ansteigendem gewun-
denem Fusspfade zur Burg hinauf, so bietet sich in A (Figz 135)
der von zwei vorspringenden halbrunden Thürmen flankirte Haupt-
eingang. 1) Dies sind wahrscheinlich Theile des Baues von 1204,
als man die einfache Warte Trausnitz in eine eigentliche Burg-
1) Beide Grundrisse verdanke
rat-hs Schmidtner in Landshut.
ich
Mittheilung
des Herrn Bau-