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III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
anzuordnen und zu verbinden. 1) Im Erdgeschoss (Fig. 117) bil-
det A eine mit Kreuzgewölben bedeckte Durchfahrt, an welche
in DD Wachtlokalitäten stossen. In EE sind die beiden Wendel-
treppen zu den oberen Geschossen, bezeichnend genug am Aeus-
sern nicht mehr durch besondere Vorsprünge thurmartig charak-
terisirt. In B ist sodann eine auf Pfeilern gewölbte grossartige
Halle zu Lagerräumlichkeiten bestimmt. Durch die beiden Thore
an der Vorderseite, denen zwei an der Rückseite entsprechen,
wird auch hier eine Durchfahrt geöifnet. Hinter diesem Hauptbau
liegen zwei Treppen, welche zu schmalen Seitenhöfen führen;
dann folgt die Kellertreppe in einem besonderen Vorraum, an
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Fig. 118.
Rathhaus in Schweinfurt.
Erster Stock.
welchen der grosse Versammlungssaal C stösst, dessen Decke auf
6 hölzernen Ständern ruht. Im ersten Stock (Fig. 118) ist ein
ähnlicher Saal, nur etwas länger, in G angebracht, durch eine
gewölbte Vorhalle mit dem kolossalen Vorsaal F in Verbindung
gesetzt. An diesen stösst das schöne durch Erker und Altan
ausgestattete Gemach H. Im zweiten Stock wiederholt sich die-
selbe Anordnung, über H befindet sich aber dort der ganz gleich
gestaltete sogenannte Rittersaal. Von den für die modernen Ver-
waltungszweeke vorgenommenen Umgestaltungen Sehen Wir hier
vollständig ab.
i) Die Mittheilung der Grundrisse verdanke ich Herrn BaurathMüller
In Sßhweinfurt.