wie grossartig-, die Ausführung kräftig, die Gruppirung der Massen
malerisch (Fig. 116). Die meistens gekuppelten Fenster mit ihren
wirksamen Profilirungen gehören noch der mittelalterlichen Bau-
weise. Gothisch sind auch die Galerieen mit ihrem Fischblasen-
masswerk, welche die Haupttheile des Baues bekrönen. Dagegen
sind die Gliederungen der beiden Erker und der hohen Giebel
durch Renaissanceformen bewirkt. Auch die stattlichen Portale
zu beiden Seiten der Hauptfagade und die kleineren daneben
liegenden Treppenpforten zeigen eine wohlverstandene Renaissance.
Ueberall an passender Stelle ist auch plastische Dekoration ver-
Rathhans
in Schweinfurt.
Erdgeschoss
Wendet, am vorderen Erker die Wappen der sieben Kurfürsten,
umrahmt mit zierlicher Einfassung und die Relieffiguren von vier
Tugenden; an dem anderen Erker Brustbilder, Sirenen mit Pas-
sionsblumen und anderen Ranken in sehr schönem Fachornament.
An den Hauptportalen ebenfalls eine reiche und elegante Deko-
ration, ebenso an den kleineren Pforten und den grossen Portalen
der vorderen Durchfahrt. Das Ganze macht den Eindruck eines
mit Liebe und Sorgfalt durchgeführten Baues.
Bei der Anordnung des Innern muss man sich wieder sagen,
dass die damaligen Architekten gut Rathhäuser bauen hatten
denn es galt auch hier nur ein paar grosse Räumlichkeiten klar