Kap
Franken.
Würzb urg.
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Der Schönheit des Innern entspricht das Aeussere nicht.
Namentlich sind die schweren Strebepfeiler, als kolossale dorischc
Pilaster mit Rahmenprofil auf hohen, dem Erdgeschoss entspre-
chenden Stylobaten entwickelt, mit ihren verkröpften Gesimsen
von Eierstäben und Zahnschnitten gar
zu lastend. Sie geben sich als ein
späterer, erst 1698 ausgeführter Zu-
satz zu erkennen. Zwischen ihnen sind
die drei Fensterrcihen eingeklemmt,
die oberen rundbogig, die unteren mit
leicht zugespitzten. Bögen. Mit den
gothischen Theilungen undMasswerken 115i"!
contrastirt seltsam die Einfassung von
dorischen Pilastern und gegliederten
Archivolten. Ueber dem Schlussstein
baut sich sodann an den beiden un-
teren Reihen als Krönung ein flacher A
Bogengicbel auf, der an beiden Enden
mit barocken Voluten sich auf den
Fensterbogen stützt. Diese Formen bei
sowie das wulstige Laubwerk, welches
die Flächen füllt, werden ebenfalls ein
späterer Zusatz sein. Das Bedeu-
tendste am Aeussern ist die Facade r
(Fig. 115 Sie besteht aus dem vier- ü:
eckigen äloekenthurm, der sich als
schlanker Hochbau noch in mittelalter-
licher Weise entwickelt, ursprünglich iglägälllääägäi
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mit einem achtseltigen Helm geschlos QEI zäh gißd ::1wg11::i!
sen, der später durch die jetzt noch
vorhandene Kuppel mit Laterne ersetzt Ä VI
wurde. Diese Krönung ist sowohl in S,
den Verhältnissen wie im Umriss
wohl gelungen und entspricht dem
System des Aufbaues vielleicht besser _
als ein spitzes Helmdach. Von glück- ["15
licher Wirkung ist die Verwendung Fig.115. Unixwrrsitiits-Kirehe.
zweifarbigen Sandsteins, eines rothen
für die gesammten Massen und archi-
tektonischen Glieder, eines helleren für die Sculpturen und die
Fensterfüllungen. Die Gliederung wird in zwei Stockwerken
durch sehr hohe mächtige Pilaster, unten dorische, oben ionische,
bewirkt. Diese Theile gehören wohl ebenfalls den späteren Zu-