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Franken.
Offenbach.
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der Hallen ist von minder feiner Durehbildung als die beiden
unteren, und verräth die Hand eines geringeren Architekten.
Dass überhaupt später auch der Hauptbau um ein Stockwerk
erhöht worden ist, beweist die Abbildung der nördlichen Faeade
bei Merian, wo ausserdem statt des jetzigen Mansardendaches
ein hoher Giebel sich findet. Von den beiden Wendeltreppen hat
besonders die westliche eine schöne Construktion, indem die
Spindel um drei schlanke Säulen herumgeführt ist. Den Ab-
schluss bildet ein elegantes Sterngewölbe. Zu beiden Treppen
führen reich ausgebildete Portale.
Das Innere (Fig. 111) ist nur durch die zierlichen Rippen-
gewölbe des Erdgeschosses bemerkenswerth. In dem westlichen,
68 Fuss langen und 25 Fuss breiten Saale ist es ein Netzgewölbe
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Fig.
Schloss zu Offenbach.
Grundriss
mit durchschneidenden Rippen, in dem östlichen kleineren Raume
ein Kreuzgewölbe. An den Saal stösst ein nordwärts heraus-
gebauter Erker, rechtwinklig vorspringend und mit Fenstern
versehen, im obersten Geschoss als Altane mit durchbrochener
Brüstung schliessend. Unter den Fenstern zieht sich spätgothisches
Maasswerk hin. Man sieht, dass diese Theile noch zum mittel-
alterlichen Baue gehören. Wunderlich genug springen die beiden
Rundthürme am westlichen und östlichen Ende dieser Facade
halb in die innern Räume, halb nach aussen vor, wo sie jetzt
im obersten Stock balkonartig abschliessen und mit einer Balu-
strade eingefasst sind. Der Schlussstein im westlichen Thurme
trägt das Datum 1578 und das Monogramm A. S. Gegenwärtig
den verschiedensten Zwecken dienend lässt der Bau in Bezug
auf seine Erhaltung Manches zu wünschen.