Volltext: Geschichte der deutschen Renaissance (Bd. 5)

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Schwaben. 
A11 gsburg- 
411 
noch in manchen Häusern, so bei Hrn. Amrnann (Annastrassß), bei 
Dr. Kraus u. s. w. 
Einiges von tüchtigen decorativen Werken findet sich in den 
verschiedenen Kirchen als Zeugniss der ehemals hohen Blüthe 
der Kunstgcwerbe. Zunächst in S. Ulrich die Chorstühle im Chor, 
zwar nicht mehr aus der besten Zeit, aber doch noch schön im 
Detail und von edler Einfachheit. Die Stühle ziehen sich in 
doppelter Reihe an den Langivanden des Chores hin. Etwas 
einfacher, aber jedenfalls von demselben Meister sind die Stühle, 
welche sich an die Schlusswände des QuerschiiTs anlehnen. In 
beiden Fällen wird die Theilung der Rückwand durch elegante 
toskanische Säulen bewirkt, in welche eine Nischenarchitektur 
sich einfügt. ,In der geräumigen Sakristei sind sä-mmtliche Wände 
mit Schränken für Reliquien u. s. w. besetzt. Dieselben sind nicht 
mehr so streng gehalten. Dasselbe gilt von den überaus reichen 
Betstühlen in der Fuggerkapelle. Noch üppiger, aber von unge- 
mein malerischer Wirkung sind die Beichtstühle im nördlichen 
Seitenschiff, sowie die reich geschnitzten Bänke. (Vollständig; 
ungeniessbar dagegen die immens hohen Zopfaltäre, die Kanzel 
und die Orgel).  Ausserdem eine sehr stattliche Steindecoration 
an den zwischen die Strebepfeiler des südlichen Seitenschiffes 
eingebauten vier Seitenkapellen. Von den beiden mittleren ist 
die eine die Fuggerkapelle, die andere die Ulrichskapelle. Von 
diesen beiden zieht sich eine elegante marmorne Bogenstellung 
aus guter Renaissance hin. Die zehn Bogen-Oeffnungen sind mit. 
geschmackvollen Eisengittern ausgefüllt. Die Bekrönung bilden 
zwölf Apostelstatuen. Bemerkenswerth sind die Holz- und Eisen- 
gitter, welche die beiden andern Kapellen trennenß) 
Im Dom können die Gitter, welche den Kapellenkranz von 
dem Umgang um den östlichen Chor trennen, sich theilweise an 
Eleganz mit den schönsten der Ulrichskirche messen, die meisten 
derselben jedoch sind, wenn auch mit staunenswerther Technik 
hergestellt, zu sehr überladen. Dasselbe gilt von den reichen 
Epitaphien, die aus den "kostbarsten Stcinmaterialien bestehend, 
wesentlich zur reichen Wirkung dieses Kapellenkranzes beitragen. 
 In der Barfüsserkirehe umziehen primitive Gestühle aus 
späterer Renaissance in doppelten und dreifachen Reihen fast 
sammtliche Wände des geräumigen Gebäudes. Die Brüstungen 
der Emporen sowie die Langwände des Chors über den Stühlen 
sind vollständig mit lkifelbildern der Spät-Renaissance besetzt, 
 Einige der schönsten Gitter 
Vereins des Stuttgarter Polytechn. 
aufgen. 
in 
den 
Skizzenheften 
Arch.
	        
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