K39
Schwaben.
A11 gsburg-
411
noch in manchen Häusern, so bei Hrn. Amrnann (Annastrassß), bei
Dr. Kraus u. s. w.
Einiges von tüchtigen decorativen Werken findet sich in den
verschiedenen Kirchen als Zeugniss der ehemals hohen Blüthe
der Kunstgcwerbe. Zunächst in S. Ulrich die Chorstühle im Chor,
zwar nicht mehr aus der besten Zeit, aber doch noch schön im
Detail und von edler Einfachheit. Die Stühle ziehen sich in
doppelter Reihe an den Langivanden des Chores hin. Etwas
einfacher, aber jedenfalls von demselben Meister sind die Stühle,
welche sich an die Schlusswände des QuerschiiTs anlehnen. In
beiden Fällen wird die Theilung der Rückwand durch elegante
toskanische Säulen bewirkt, in welche eine Nischenarchitektur
sich einfügt. ,In der geräumigen Sakristei sind sä-mmtliche Wände
mit Schränken für Reliquien u. s. w. besetzt. Dieselben sind nicht
mehr so streng gehalten. Dasselbe gilt von den überaus reichen
Betstühlen in der Fuggerkapelle. Noch üppiger, aber von unge-
mein malerischer Wirkung sind die Beichtstühle im nördlichen
Seitenschiff, sowie die reich geschnitzten Bänke. (Vollständig;
ungeniessbar dagegen die immens hohen Zopfaltäre, die Kanzel
und die Orgel). Ausserdem eine sehr stattliche Steindecoration
an den zwischen die Strebepfeiler des südlichen Seitenschiffes
eingebauten vier Seitenkapellen. Von den beiden mittleren ist
die eine die Fuggerkapelle, die andere die Ulrichskapelle. Von
diesen beiden zieht sich eine elegante marmorne Bogenstellung
aus guter Renaissance hin. Die zehn Bogen-Oeffnungen sind mit.
geschmackvollen Eisengittern ausgefüllt. Die Bekrönung bilden
zwölf Apostelstatuen. Bemerkenswerth sind die Holz- und Eisen-
gitter, welche die beiden andern Kapellen trennenß)
Im Dom können die Gitter, welche den Kapellenkranz von
dem Umgang um den östlichen Chor trennen, sich theilweise an
Eleganz mit den schönsten der Ulrichskirche messen, die meisten
derselben jedoch sind, wenn auch mit staunenswerther Technik
hergestellt, zu sehr überladen. Dasselbe gilt von den reichen
Epitaphien, die aus den "kostbarsten Stcinmaterialien bestehend,
wesentlich zur reichen Wirkung dieses Kapellenkranzes beitragen.
In der Barfüsserkirehe umziehen primitive Gestühle aus
späterer Renaissance in doppelten und dreifachen Reihen fast
sammtliche Wände des geräumigen Gebäudes. Die Brüstungen
der Emporen sowie die Langwände des Chors über den Stühlen
sind vollständig mit lkifelbildern der Spät-Renaissance besetzt,
Einige der schönsten Gitter
Vereins des Stuttgarter Polytechn.
aufgen.
in
den
Skizzenheften
Arch.