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III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
umfasst von Pilastern und Gesimsen mit delikatesten Ornamen-
ten aus Herzog Christophs Zeit. Sonst sind sogar die Portale
völlig roh, und von den durch Herzog Friedrich am nördlichen
hinzugefügten Pilastern und Figuren ist nichts mehr zu sehen.
Das Schloss war übrigens rings mit einem gegen 30 Fuss tiefen,
25 Schritt breiten Wassergraben umgeben, der freilich gegen
Norden und Osten schon im 16. Jahrhundert trocken lag und
den Löwen des Herzogs Ulrich als Aufenthalt diente, im 18. Jahr-
hundert sodann gänzlich ausgefüllt wurde. Noch damals sah man
darin laut einer alten Beschreibung unter Anderm nzwei grosse
Auer-Oehsen beiderley Geschlechts, so von Ihre Königlichen
Majestät in Preussen anhero verehrt und aus Berlin geschickt
werden"; ferner neinen sehr raren eorsieanisehen starken Stein-
Boek samt einer sauberen corsieanisehen Hirsch-Kuh".
Ueberrasehend ist der Anblick, wenn man in den Schloss-
hof B eintritt (Fig. 88). Derselbe misst gegen 84 F. Breite bei 150 F.