Volltext: Geschichte der deutschen Renaissance (Bd. 5)

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III. 
Buch. 
Renaissance in Deutschland. 
etwas von den zahlreichen werthvollen Büchern jener Zeit. Den 
Anfang machen die Italiener Sirigatti, Barozzi, Barbaro, dann 
kommen Lorenz Stör, Lautensack, Hirschvogel, im Ganzen 8 Bande. 
Die Architektur, aus 34 Nummern bestehend, beginnt mit dem 
deutschen Vitruv von 1548, Serlio italienisch und deutsch, Palla- 
dio's Lehrbuch, Philibert de l'Orme, du Cerceau, den er für Ieinen 
Italiener halt, und manches Andre bis auf die Werke "vom kunst- 
reichen, berühmten und ehrlichen Wendel Dieterlein, meinem lieben 
und guten Freund", wie er hinzusetzt. Hier führt er auch seine 
5 Reisetagebücher auf. Weiter folgen 18 Stück vom Festungs- 
bau, wo sowohl die wichtigsten Italiener, Lorino, Maggi, Franco 
de Marchis, als auch Daniel Speckle vertreten sind. Daran 
schlicssen sich 22 Bücher von der Kriegs- und Belagerungskunst, 
7 von der Büchsenmeisterei, 15 von der Geometrie, mehrere von 
der Visirkunst und vom Feldmcssen, 19 von Arithmetik, die er 
als "die allerschenste Kunst in der ganzen Welt" bezeichnet. 
Von Maler- und Bildhauerkunst, die mit Dürer's Schriften in deut- 
scher und italienischer Ausgabe beginnen, zählt er 24 auf. Den 
Abschluss machen 31 Nummern Würtembergica und einige astro- 
nomische sowie astrologische Werke. 
Endlich zählt er noch 1271 Stück Kupferstiche auf, darunter 
italienische und antike Gebäude, Städteprospeete, Landschaften, 
fürstliche Grabmäler, Brunnen, und zwar drei zu Augsburg, fünf 
in Italien, Altäre, "65 grosse und künstliche Stuck von Bild- 
Werk", Kirchengestühle, Wappen, Dürefs Triumphbogen, Blätter 
der Perspeetive _und Andres. Auch hier finden wir ein viel- 
seitiges künstlerisches Interesse. Und wenn Schickhardt auch 
die Trajanssaule als Pyramide, den Obelisk vor St. Peter 
dagegen als Säule bezeichnet, so erkennt man doch aus Allem 
nicht bloss eine gediegene und umfassende Kenntniss seiner Kunst 
mit Allem was dazu gehört, sondern auch ein nicht gewöhnliches 
Streben nach allgemeiner Bildung, so weit sie seinen Lebens- 
kreisen in jener Zeit erreichbar war. 
Dass der treue und fleissige Mann sich nicht bloss der An- 
erkennung seiner Zeitgenossen, sondern namentlich auch in hohem 
Grade der Gunst seiner Fürsten erfreute, erkennt man aus vielen 
Zügen. Unter drei nach einander folgenden Regierungen war er 
thätig und mit uneingeschränktem Vertrauen beehrt. Besonders 
Herzog Friedrich scheint ihn hoch geschätzt zu haben. Ausser 
dem Hause und den Materialien zum Neubau, die er dem wackern 
Meister schenkte, weiss das Inventarium noch von manchen an- 
dern Vergabungen zu erzählen. Als der Herzog ihn mit nach 
Ilalißn nahm, liess er ihm für die Reise einen nadligen Anzug"
	        
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