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III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
halbrunde ausgemauerte Nische, die vielleicht einen Brunnen zu
Waschungen enthielt.
In das obere Geschoss (Fig. 75) gelangt man auf der statt-
lichen Wendeltreppe B und tritt sodann in ein Vorzimmer A,
welches auf der einen Seite in ein ähnliches Wohngemach führt,
wie es im Erdgeschoss vorhanden ist, während nach der Nord-
seite wieder ein grosser Saal E sich anschliesst, der durch einen
vom Haupteorridor C sich rechtwinklig abzweigenden Gang mit
der Galerie F, einer Diensttreppe und den anstossenden Hof-
gebäuden in Verbindung steht. Die südöstliche Abtheilung die-
ses Stockwerks enthält einen einzigen Praehtsaal D von 74 Fuss
Länge. In der ursprünglichen Eintheilung des Schlosses nahm
der grosse Hauptsaal ebenfalls den ganzen südöstlichen Theil
des zweiten Stockwerks ein, war aber durch Hinzuziehung des
Corridors auf 42 Fuss Breite und 82 Fuss Länge bei nur 24 Fuss
Höhe vergrössert.
Von den übrigen Theilen des Schlosses ist nur noch zu sagen,
dass sich in P (auf Fig. 74) die grosse, mit Kreuzgewölben auf
Rustikapfeilern bedeckte Küche befindet, an welche zwei kleinere
unregelmässige Räume sich anschliessen. Dann folgt in Q der
noch mittelalterliche Thurm, der ehemals das Archiv enthielt
und in R eine Reihe später angebauter Dienstwohnungen. Die-
Ställe sind in S, weitere Dienstwohnungen in dem südlichen
"Pheil des Westflügels T, die Remisen endlich in den geräumigen
Pfeilerhallen V des südlichen Flügels untergebracht. Die gross-