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III.
Buch.
Deutschland.
Renaissance in
Die treiflichen Holzbauten, in Welchen ein Schwerpunkt
der Schweizer Architektur liegt, sind in dem Schönen Werke
Gladbaclfsi) so musterhaft und erschöpfend dargestellt dass Q3
hier genügt darauf hinzuweisen. 7
VII.
Kapitel.
Die
oberrheinischen
Gebiete.
Wenn in der Schweiz neben dem mit Vorliebe gepflegten
Holzbau das Material des Steines nur ausnahmsweise zur A11-
wendung kam und die Facaden vielmehr eine starke Neigung zu
malerischer Decoration bekundeten, so zeigen die übrigen Ge-
biete des Oberrheins dagegen eine allgemeinere Aufnahme des
Quaderbaues. Zwar fehlt es auch hier nicht an Fachwerkhäusern
und bemalten Facaden, aber erstere gehören mehr der Sitte des
Dorfes an, und letztere werden in den Städten bald stark ver-
drängt durch das monumentalere Material. Dazu kommt, dass
hier den bürgerlichen Bauten, Wohn- und Rathhäusern in den
Städten bald fürstliche Schlösser gegenüber treten, einen höheren
Wetteifer auch in städtischen Kreisen hervorrufend und das Ge-
sammtbild baulicher Thätigkeit mannigfach bereichernd.
Ober-Pllsass.
Mit den Bauten des Elsass haben wir zu beginnen. Wie
urdeutsch dies schöne Land ist, hat es schon im Mittelalter nicht
blos durch seine grossen Dichtungen, durch Werke wie Meister
Gottfrieds von Strassburg gluthvclles Liebeslied, sondern ebenso
deutlich durch seine künstlerischen Dcnkmale bewiesen. In der
romanischen Zeit gehören seine Kirchen ihrer Anlage und Aus-
bildung nach zu der grossen deutschen Bauschule des Ober-
rheinsß) Noch entscheidender aber war die Stellung, welche das
Elsass im 13. Jahrhundert gegen die von Frankreich eindringende
Schweizer Holzstyl von E. Gladbach. Darmstadt 1868. fol.
Lübke und G. Lasius Reisebericht in Förstefs Allg. Bauzeitung