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Renaissance in Deutschland.
III. Buch.
A. Allgemeiner Theil.
der Stirn tragen. Besonders beeifert sich der Wissenschaftliche
Trieb der Zeit in Gründung ron höheren Lehranstalten. Zu
den stattlichsten Gebäuden dieser Art gehört das vom Bisßhof
Julius für die_Jesu1te_n in Würzburg erbaute Collegium, jetzt
Universität. Die Gebaude, an welchen man die Jahrzahl 1587
liest, umgeben drei. Selten eines .grossen Hofes, dessen vierte
Seite die Kirche einschliesst. . Nuchterner, wenn auch ausgc.
dehnter _1st die Anlage des desuitencollegiums in München, jetzt
Aeadeinie der Kunste. Einen grossen Hofraum umschliessen
auch die Gebaude des katholischen Convicts in Tübingen vom
Jahre 1595; 805211111 sind mehrere Gymnasien zu erwähnen, in
äifädiiiieäeiefiinäliiethilf Elifilaimh "lädt" eso das stattliche
1 B " a T8 , as Gymnasium zu
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. un ei s. eiei sin jeischiedene ßpitaler zu
nennen, am grossartigsten das vom Bischof Julius 1576 in Würz-
burg erbaute, mit imposanten Arkaden an der Vorderseite und
prachtiger Gartenanlage hinter dem Hauptbau. Sodann das Spital
21111 läeltäleßizlnläliiitrg 111cm Jahre 1576, eine malerische Baugruppe,
1 got ischen Formen. Weitei biingt die neue Ord-
nung des Btaatswvesens, das Jetzt erst den Beginn der Beamten-
urnd Slchreiberherrsehaft erkennen lasst, inehrfachGebäude für
eil'lä'"eälifiileegeääeläilZäheÜ? 11a"; 1111-3! uälä iil"
liaus baute Würtemberg in dem sogenannten Landsohaftshaucsld in
Stuttgart _vom Jahre 1580. Von den meist sehr stattlichen, für
den offentlichen Handelsverkehr errichteten städtischen Bauten
genneä wir älie Fleischhallen zu Heilbronn, Augsburg und
D581 ikreeri, as kcplossglet lfoiähaus zu Ällm vonr Jahre 1591_
häusern ävidesiä: Coehurgl Däliiziäenifdß-slildileuck X1 den vZ-eugk-
Die Höfe liessen sich's daneben aii elet? P u. imfwelisen.
liohkeiten besondere Gebäude auf gtuhäen S61? ' für. Ihre des?
Art war das erst in unserm Jali-hzudl an. E-ln Unlcum dleser
in Stutt art (v 'l die Fio-ul-e 188ml elt Zerstorte neue Lusthaus
bei b n J Am Auch das Belvedere
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Den künstlerischen Trieb der Zeit vergegenwät-tiet vielleicht
nichts so deutlich wie die Ausführung der zahh-gißhgä Brunnen
auf öffentlichen Plätzen. Zwei Grundformen sind hier zu unter-
scheiden: der Ziehbrunnen und der Röhrbrunnen. Der erstere
verlangt ein in der Regel steinernes doch auch Wohl eisernes
Gerüst zum Aufhängen der Rolle, ilaran die Eimer auf- und
niederlaufen. Vielleicht der schönste und prächtigste dieser Art