208
III.
Buch.
Renaissance in Deutschland.
Allgemeiner Theil.
Die künstlerische Ausbildung des Innern bewegt sieh
bei allen Profanbauten der Renaissance in ziemlieh übereinstim-
mender Richtung. Was zunächst die Deekenbildung betrifft,
so ist die Anwendung von Gewölben besonders im Erdgeschoss,
den Treppenräumen und den Corridoren überwiegend. Sie werden
fast aussehliesslieh noch in mittelalterlicher Weise mit gothisehen
Rippen durchgeführt. Stern- und Netzgewölbe verbinden sieh
oft mit antiken Säulen; so im Rathhaus zu Danzig. Diese Arehi-
tektur bewegt sich sogar noch in kräftiger Polyehromie mit Gold
und reichem Farbensehmuck. Das römische Kreuzgewölbe hält
T. f, ggf
r K. XX 39' 33x.
iäifjllEillXl ß
f]
hYäsniw Q-lfiwmu Vij
xx M
rsääyzßiäitlrtmy ß..„fmlb' ff W ggf f, M,
. ßlväs "r-qillßlllldlulü?
QM KÖgx 45512.!
_i R111 F.
Hi? ÄÄ
"Xxij
"Iääl: I: 1' 1'
w 1A Uhwni w h W
15W Auf lihwxh
I! ä-s 7- D"! 1'
2 wll .111 ,1 wßlinh
Räl" I." HW
lvßwvir? 1 "W M]!
ßmvwmß x Wlivlyrfwlfl
M w 1A . M wwx
IM lulu 1m: HI
MEÜÜM yiilÜ Ü Nwißügliäm
Fig. 58. Rothcnburg, Decke des Rathhaussuales. (Biiumexn)
erst im Ausgang der Epoche mit den strengeren antiken Ord-
nungen seinen Einzug; so am Rathhaus zu Nürnberg. Die
meisten Räume jedoch, und darunter die hauptsächlichsten, er-
halten im fürstlichen Schloss wie im bürgerlichen Privatbau und
dem städtischen Rathhaus flache Decken. Zunächst sind dies
noch die einfachen mittelalterlichen Balkendecken, in deren
Sehnitzwerk gothische Elemente noch lange vorwiegen. So a.n
der Decke aus dem Rathhaus von Rothenburg (Fig. 58). Auch
die hölzernen Stützen, auf Welchen die Hauptbalken ruhen, Wer-
den sammt den Kopfbandern in verwandter Weise behandelt.
Eins der prächtigsten Beispiele im Vorsaale des Rathhauses zu