Kap.
III.
Renaissance
Die
Kunstgewerben.
den
121
Alterthums, deutsche Kaiserbilder, Apostel und andere Heilige,
die Jahreszeiten, die Welttheile, die Sinne, die Elemente, aber
auch mancherlei Scenen aus dem wirklichen Leben, besonders
erotischer Art, iindet man an diesen Oefen; mit einem Worte, Alles
was die Zeit irgend geistig bewegt. Selbst kleine Architektur-
stücke sind gelegentlich angebracht, wie die beifolgenden Proben
von einem Ofen im Germanischen Museum zu Nürnberg be-
weisen. In Figur 25 ist es ein kleiner Kuppelbau, die Lieblings-
idee der Zeit, in welchen wir blicken. Er zeigt sich in den
kräftigen Formen einer ausgebildeten Renaissance durchgeführt.
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Fig. '26. Ofenkachel. Nürnberg.
Ueber die Galerie, die den Raum abschliesst, beugt sich eine
menschliche Gestalt und schaut einem Kinde zu, das von einem
Leitriemen gehalten, am Boden hockt. Auch die kleine Darstel-
lung in Figur "26 lässt uns einen Blick in einen stattlichen Re-
naissanceraum thun, der mit einem kassettirtcn Tonncngewölbe
bedeckt ist. Eine Galerie mit niedriger Balustrade umgiebt auf
drei Seiten den Raum und durch die Bogenstellung im Hinter-
grunde fällt der Blick auf eine Treppe, die zum Obergeschoss,
hinanfführt.
Besonders vielseitig und lang andauernd hat die Sclrweizl)
die Ofenfahrikation gepiiegt. Noch jetzt ist eine grosse Zahl von
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In meiner Abhz
1 Kanton Zürich
mdlung über die alten Oefen der
(in den lßiitth. der Ant. Gesellsch.
Sclnveiz,
in Zürich.
nament-
Bd. XV.