Kap-
III.
Renaissance in
Die
den Kunstgewerben.
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Der ganze Aufbau wird architektonisch durchgebildet, mit kräf-
tigen Fuss- und Deckgesirnscn versehen, bei welchen die reichen
Formen der Antike mit Eierstab, Kymatien und dergleichen zur
Geltung kommen. Hermen und Karyatiden, aber auch Wohl
Pilaster betonen die vertikale
Gliederung, und die einzelnen
beider werden als Bog-ennischen [S51
gebildet, welche man mit figür- ilierti,
liehen Reliefs schmückt. Endlich
pflegt ein kunstreich durchbro- if i
chener Aufsatz verschlungener
Ornamente und Figuren das i i I
Ganze zu krönen. Die meisten 1„
Werke dieser Art sind mit i Qä
einer schönen grünen, andere l ? ä
mit einer minder erfreulichen , ä
schwarzen Glasur überzogen. Ein , i g,
Beispiel, in welchem die archi- E
tektonische Form noch einfach , Sei, 1" _ E
und streng, die Dekoration i d 2
maassvoll den Hauptlinien unter- W13 A L5.
gßüydllßt erscheint, bietet der bei- h i, 5
gegebene Ofen aus Kissleg in iji i {g
Würtemberg. Andere treffliche "wirr ä
Beispiele theils vollständig er- I" 5
halten, theils aus einzelnen Ka- 5;, g;
cheln bestehend, bewahrt das feil; 1M s;
Germanische Museum zu Nürn- ii k.
berg. Vereinzeltes auch im i"
Nationalmuseum zu München. 3
Ein schönes Exemplar, inschrift- ,
lich von Georg Vessl, Hafner
g?" 191- I1!"
in Creussen, der um 1600 lebte, y,
gearbeitet, ist im Heubeckschen k,
Hause zu Nürnberg. 1) Von 3„ 11,1
grosser Pracht ist ein Ofen auf iifäji,
der Veste zu Coburg. Mehrere M415
schöne grünglasirte Oefen, aber
mit blau ornamentirten Einsatzstücken auf weissem Grunde Sieht
man in der Trausnitz bei Landshut. Von der höchsten Pracht sind
aber die grossen schwarzglasirten Ocfen in den vier Eckzimmern
.A. Ortwein in seinerDRenaiss. IHeft.
(Im Text Taf. 4.)